Kresch will mit „Alice“ abräumen
Die Inszenierung von Katja Hensel wird in Duisburg aufgeführt. Bereits um 9 Uhr am ersten Spieltag steht die Inszenierung von Franz Mestre im Duisburger "Kom’ma"-Theater auf dem Programm.
Krefeld. Mit dem Märchen über das Mädchen Alice, das fremde Welten entdeckt, ist das Kresch beim Kinder- und Jugendtheater-Treffen in Duisburg dabei. Zum 24. Mal findet diese nordrhein-westfälische Veranstaltung statt, und zwar vom 4. bis zum 9. Mai.
Das Kresch-Team muss früh wach sein: Bereits um 9 Uhr am ersten Spieltag steht die Inszenierung von Franz Mestre im Duisburger "Kom’ma"-Theater auf dem Programm. Das Stück - auf Basis der Erzählung von Lewis Carroll -, mit dem das Krefelder Kinder- und Jugendtheater im Herbst die Spielzeit eröffnet hatte, schrieb die Berliner Schauspielerin und Autorin Katja Hensel zeitgemäß um.
Katja Hensel (40) spielt selbst eine der vier Rollen. Franz Mestre, der mit ihr bereits in Peer Gynt auf der Bühne der Fabrik Heeder stand, hatte sie für die Aufgabe gewonnen. "Im eigenen Stück zu spielen, ist für mich kein Problem. Nur anfangs fand ich mich hin und wieder in einer der sieben anderen Fassungen wieder, die ich im Ordner habe."
Die Autorin, die zur Zeit an einem weiteren Stück für das Kresch arbeitet, in dem vier junge Menschen nach Rumänien reisen, um Abenteuer zu erleben, war 20 Jahre lang als Schauspielerin viel unterwegs - bis ihre Tochter Wanda (jetzt 6) mehr Sesshaftigkeit verlangte.
An Wanda kann sie das Verständnis der Kinder in der Altersstufe testen. "Alice" ist geschrieben für Kinder ab sechs Jahre. "Ich empfinde es als Ehre, dass mein Stück für ein solch renommiertes Festival wie in Duisburg ausgesucht wurde", freut sich Katja Hensel sich.
Drei Juroren, Ulla Theißen, Norbert Ebel und Uwe Frisch-Niewöhner, hatten sich viele Stücke angesehen, bevor sie die Einladung an Kresch und zehn weitere Jugendtheater aussprachen.
In einer minimalistischen blau-roten Dekoration mit zig Requisiten aus der Alltagswelt geht das Mädchen auf eine abenteuerliche Reise, dabei zerfließt alles Bekannte: Sprache wird umgedeutet, Regeln werden gebrochen, Begriffe umdefiniert. Logik, Ordnung, Identität lösen sich auf. "Gibt es mich?", fragt Alice. Sie wird riesengroß oder schrumpft, schwimmt im Tränenmeer.
Das Stück weckt Neugier. Eine von Hensels Rollen ist ein Rollmops. Ob Kinder noch wissen, was ein Rollmops ist? Flugs lässt die Autorin eine Figur erklären, das sei ein grüner, toter Fisch mit Gurken. Mit Hensel stehen bei "Alice" Silvia Westenfelder, Joanna Praml und Heide Michels auf der Bühne.
Wenn sie ihre Sache in Duisburg gut machen, gibt es auch etwas zu gewinnen: Jury-Preise für Inszenierung und Darstellung und einen Publikumspreis.