Krimi-Heldin Mia löst ihren zweiten Fall

„Mordsdeal“ heißt der neue Roman mit viel Lokalkolorit der Krefelder Autorin Ingrid Schmitz.

Krefeld. "Mia ist temperamentvoller, gereift und zeigt auch mehr Gefühle als früher. Sie hat sich sozusagen mit mir entwickelt", lädt Ingrid Schmitz zur Lektüre ihres neuesten Romanes ein, den die Schriftstellerin auch literarisch viel reifer empfindet als den ersten. Mia Magaloff ist ihr Geschöpf. Die lebensfrohe Künstlerin und Trödelmarkthändlerin war bereits im ersten Buch der Krefelder Krimi-Autorin ("Sündenfall") die Titelheldin. Nun haben es die beiden Frauen erneut miteinander versucht. Und gehen in "Mordsdeal" wieder ihrer gemeinsamen Leidenschaft nach: der Lösung eines spannenden Kriminalfalles.

Mit dabei sind zwei alte Bekannte: "Der Möchtegern-Italiener Luigi und Mias Cousin Waldemar sind Figuren aus dem ersten Band, an den ich zwar inhaltlich anknüpfe, der aber nicht zwingend zuerst gelesen werden muss", sagt Schmitz.

Dass sie wieder Schauplätze mit Lokalkolorit gewählt hat, ist selbstredend: Ob Krefeld-Traar, Anrath, Viersen oder Mönchengladbach. "Den Leuten gefällt es, wenn Fiktion in die Realität geholt wird. Das ist der Reiz für die Leser." Der Reiz für die Schreiberin selbst liegt zum Beispiel im Trödelmarkt-Ambiente - so in den Rheinberger Messehallen. "Es bietet sich für Krimis geradezu an, weil es auf Trödelmärkten geheimnisvolle Gegenstände gibt, illustre Leute und kunterbuntes Treiben. Außerdem trödele ich selbst gern, bin immer auf der Suche nach kriminellem Deko-Material für meine Lesungen. Ich bin gelernte Kauffrau, das Handeln liegt mir im Blut", sagt Schmitz augenzwinkernd. Die Vor-Ort-Recherche für ihr Buch ist ihr entsprechend leicht gefallen.

So richtig reizvoll ist ein Roman für Ingrid Schmitz aber erst mit vielen schrägen oder außergewöhnlichen Ideen. Und so überrascht sie den Leser dieses Mal mit einer Leiche, die in einer Biotonne versteckt wurde - mitten in der niederrheinischen Idylle.

"Den Fall gibt es wirklich. Erfahren habe ich davon durch den Madendoktor Mark Benecke", sagt Schmitz und grinst. Benecke ist Kriminalbiologe, "ein witziger Typ, der irrsinnig schnell redet" und den sie als Stargast in "Mordsdeal" verewigt hat: "Wir haben uns auf einer Lesung getroffen. Ich wollte ihn als Fachmann gern in meinem Buch erwähnen. Daraus entstand letztlich eine ganze Szene."

Persönlich gefällt Schmitz am besten die erotische Szene ihres Buches. Neben viel Knistern gibt es aber auch viel zu kichern: Wie immer in ihren Geschichten hat Schmitz "kleine Gags am Rande" eingebaut. Auf die Schippe nimmt sie dieses Mal die Branche der Vertreter. "Ich habe selbst ’mal Kochtöpfe vertrieben, hinter das System schauen können und den Typ Mensch kennen gelernt." Menschen wie Heiner Bröckskes, der Mann von Mias Freundin Gitti, der auf dem Trödel unter Krämpfen zusammen bricht und noch im Notarztwagen stirbt. Ein klarer Fall für die private Ermittlerin Mia Magaloff aus Traar.