Lachender König-Palast: Krefeld liegt direkt neben dem Kölner Dom

Schunkeln und Schwofen zu heißen Rhythmen beim Lachenden König-Palast.

Krefeld. „Jeht et euch jut?“ „Jaaaa!“ schallt es aus der Arena und von den Rängen zurück. Pünktlich um 19 Uhr startet das Programm des Lachenden König-Palasts, und die Prinzengarde Krefeld marschiert mit dem Prinzenpaar Toni II. und Verena I. ein. Doch viele der kostümierten Jecken sind noch nicht ganz parat für die Prominenz, denn es ist schließlich Abendessenszeit.

Aus den Picknickkörben und Kühltaschen werden Kartoffelsalat mit Würstchen, Häppchen und anderes in den Grüppchen verteilt. Oft kann man an den Kostümen erkennen, wer zusammengehört. Als Toni II. dann sein Mottolied „Wir send Krieewel“ schmettert, schunkelt der halbe Saal schon mit. Der Sitzungspräsident Rainer Küsters kann sich dann nur noch auf „mindestens viereinhalb Stunden tollen Karneval“ freuen.

Mit Marie-Luise Nikuta stellt er die „einzige Queen im Karneval“ vor. Seit 39 Jahren steht sie auf der Bühne und schreibt seit 1977 die Mottolieder des Kölner Karnevals. Der Präsident verkleidet sein Kompliment für die jung gebliebene Dame: „Ich wusste gar nicht, dass in Köln Kinderarbeit erlaubt ist!“ Mit ihrem Sambalied von Kölle und dem Zuckerhut kommt südamerikanisches Temperament auf die Bühne und in die Reihen.

Der Geräuschpegel steigert sich noch, als die Bläck Fööss auftreten. Ein tosender Einzug wird den Herren bereitet. Alle singen mit bei „Mer losse dä Dom in Kölle!“ Der Schunkelfaktor steigt noch ein bisschen, und beim Lied über das Bickendorfer Büdchen wird es schwungvoller. Eine Gruppe Zwerge — angeführt von einem staatsen Kerl als Schneewittchen — beginnt die erste Polonäse in der Arena.

Für die wahren sportlichen Momente hat man die Tanzgruppen engagiert, die sich im „Mädchen-Hochwurf“, luftigen Hebefiguren und perfekter Choreographie nur so überbieten. Die Luftflotte aus Köln macht den Anfang; die Kniebachschiffer und die Kölner Rheinveilchen stehen der Luftflotte in nichts nach.

Bei der BOB — Band ohne Bart — scheint für den einen oder anderen der richtige Zeitpunkt für eine Zigarette gekommen zu sein, denn nach eineinhalb Stunden Programm verschwinden ein paar Besucher mehr, als es bei den „normalen Wildwechseln“ üblich ist. Doch der Lachende König-Palast präsentiert sich als ein überzeugender Beweis, dass sich Karneval auch rauchfrei feiern lässt. Getanzt und geschunkelt wird kräftig in der beinahe guten Luft, das Programm mit den deutlich überwiegenden Musikgruppen gibt dazu endlose Gelegenheit.

Neben den Kölsche Musik-VIPS von den Bläck Fööss über die Paveier, Höhner und Räuber, die seit mehr als 20 oder sogar 40 Jahren erfolgreich auf den Bühnen stehen, gab es „Neulinge“, wie zum Beispiel die Klüngelköpp oder die Cöllner.

Die schönsten Wortbeiträge brachten Bernd Stelter mit seinem gesungenen Jahresrückblick, u. a. mit „Olympia war positiv, bei den Schwimmern ist keiner ertrunken“, und der Bauchredner Klaus mit seinem herrlich frechen Affen Willi. Eine tolle Stimmung im Königpalast — Fortsetzung folgt am 1. Februar 2014. Der Kartenvorverkauf hat am Samstag begonnen!