Sportstätte Wie der König-Palast zur Yayla-Arena wird

Krefeld · Ab dem 1. Januar 2019 übernimmt Yayla Türk die Namensrechte der Halle. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre – mit Option.

Cemal Gürkan, Manager von Yayla, mit Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH.

Cemal Gürkan, Manager von Yayla, mit Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Die beiden Männer kennen sich schon lange. Cemal Gürkan nennt Hans Butzen „einen alten Freund.“ Man wohnt in Hüls, dort sind die Kinder in den Kindergarten gegangen. Gürkans Frau stammt aus dem nördlichen Stadtteil, er selbst kommt aus Ankara. Krefeld nennt er heute seine Heimat.

Keusch: „Wir sind froh, diesen Partner gefunden zu haben“

Da musste der Manager der Yayla Türk GmbH aus Gartenstadt nicht lange überlegen in die Verhandlungen einzusteigen, als er zu Beginn der Sommerferien die Anfrage erhielt, neuer Namensgeber der Heimstätte der Krefeld Pinguine und der Eventhalle an der Westparkstraße zu werden. Seit Mittwochmittag ist der Vertrag unterschrieben. Am 1. Januar 2019 wird aus dem König-Palast die Yayla-Arena. Paul Keusch, Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH, die die Sport- und Eventhalle betreibt, sagt: „Wir sind froh, diesen Partner gefunden zu haben. Man wird sich nach 15 Jahren an den neuen Namen gewöhnen müssen. Das ist ein Sickerprozess.“

Der bisherige Namenspatron, die König-Brauerei aus Duisburg-Beeck, zieht sich nun zurück. SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk hat seine Kontakte in die Zentrale von Yayla Türk an der Emil-Schäfer-Straße spielen lassen. Verhandlungsführer und ebenfalls Sozialdemokrat Hans Butzen, Stellvertreter Aufsichtsratsvorsitzender der Seidenweberhaus GmbH, bat Ertürk darum, die Fäden zu spinnen. Aus dem Urlaub heraus brachte er die Verhandler an einen Tisch.

Die Unterstützung der König-Brauerei ist stark zurückgegangen

Viereinhalb Stunden sollen die Gespräche gedauert haben. Butzen: „Wir haben uns nichts geschenkt, haben aber ein Vertragswerk vereinbart, das sich sehen lassen kann.“ Und Behr fügt an: „Es war ein langer Prozess, aber stets vertrauensvolle Verhandlungen.“ Man habe schon in den vergangenen Monaten gespürt, dass die König-Brauerei nicht mehr so recht an den Namensrechten interessiert gewesen war. Die Unterstützung sei sukzessive zurückgegangen. Zuletzt, so Butzen, sei den Duisburgern der Name König-Palast nur noch 30.000 Euro pro Jahr wert gewesen.

Das wird nun ganz anders werden. Der Vertrag mit Yayla Türk beginnt am 1. Januar und ist erst einmal für fünf Jahre datiert. Eine Option, weitere zwei Jahre zu verlängern, ergibt sich nach vier Jahren, also 2023. Das Grundvertrauen sei gegeben. Das Ziehen der Option derzeit nur eine Formsache.

Yayla Türk bezahlt für fünf Jahre knapp unter eine Million Euro

Butzen sagt zuversichtlich: „Wenn uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt, sehen wir uns in vier Jahren hier wieder.“ Was das Gesamtvolumen der Yayla Türk GmbH angeht, sagt Hans Butzen: „Wir haben mit dem Vertragspartner Stillschweigen vereinbart, was die genaue Zahl angeht. Man kann aber sagen, dass die Investition knapp unter einer Million Euro für die fünf Jahre liegt.“ Sogleich holte er zu einer Kritik an der Krefelder Wirtschaft aus: „Die alteingesessenen Krefelder Unternehmen sollten sich daran ein Beispiel nehmen, wie Yayla Türk den Krefelder Sport unterstützt.“

Ein Plan für die Umbenennung der Grotenburg ist kein Thema

Welches Ziel verfolgt die Krefelder Lebensmittelfirma? Manager Cemal Gürkan: „Es ist ein Beitrag für den Integrations- und Kulturbereich. Wir haben schon viel soziale Arbeit geleistet. Wir sind hier in Krefeld groß geworden und wollen etwas zurückgeben.“ Die Speisen von Yayla Türk dürfen demnächst im Stadion angeboten werden. Mit dem Caterer werde noch eine Vereinbarung geschlossen, hieß es bei der Vertragsunterschrift in den Geschäftsräumen der Firma.

Mit der Investition in Krefeld setzt das Krefelder Unternehmen auch ein Zeichen für das Eishockey. Butzen: „Es ist für den Standort sehr wichtig. Bei diesem Gesamtvolumen ist es der Seidenweberhaus GmbH möglich, sicher zu planen.“

Eine zukünftige Umbenennung des Grotenburg-Stadions, das sich derzeit durch die Stadt noch im Umbau befindet, sei aber nicht geplant. Seit Dienstag ist Yayla Türk auch dort Premiumpartner des Drittligisten, der seine Heimspiele aber in Duisburg austragen muss. Verwaltungsrat Ertürk stellt klar: „Das ist überhaupt kein Thema.“