Krefeld Pinguine Yayla-Hetzer sind keine Dauerkarten-Kunden

Krefeld · Seitdem der neue Sponsoren-Deal der Krefeld Pinguine öffentlich geworden ist, sind immer wieder heftige Beschimpfungen im Netz zu lesen. Der Verein hat reagiert und zahlreiche Hetzer überprüft.

Auf dem Eis der neue Chef-Pinguin: Phillip Bruggisser. Foto: samla

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Gut zwei Wochen ist es her, als es publik wurde. Der König-Palast wird ab dem Jahr 2019 nicht mehr König-Palast sondern Yayla-Arena heißen. Der türkische Lebensmittelkonzern hatte sich in wenigen Wochen einen Namen im Krefelder Sponsoring gemacht und mit den Namensrechten an der Multifunktionsarena einen echten Coup gelandet. Das türkischstämmige Unternehmen ist seit 1979 in Krefeld ansässig, eine Beteiligung am Stadtbild könnte also durchaus als vorbildlich empfunden werden. Stattdessen machte sich in den sozialen Medien eine Welle der Empörung breit. Sätze wie „Krefeld ist dann bald Istanbul“ oder Beschimpfung wie „Kanakentempel“ und „Ölaugenarena“ waren unter diversen Beiträgen zu lesen und sorgten für Entsetzen.

Etwa 30 Personen wurden von den Krefeld Pinguinen überprüft

Die Krefeld Pinguine versicherten in der Reaktion, Kommentare genau zu prüfen und Personen, die unter ihren Klarnamen hetzen, notfalls die Dauerkarte zu entziehen. Auf der Pressekonferenz vor dem Saisonstart am Freitag, sagte Pressesprecherin Katharina Schneider-Bodien nun: „Wir haben die Namen von insgesamt 30 Personen überprüft. Unter ihnen befand sich kein Dauerkartenbesitzer.“ Generell sei der Großteil der Hetzer in keinster Weise mit den Pinguinen verbunden. „90 Prozent haben in ihrem ganzen Leben noch nie eine Karte für ein Spiel der Krefeld Pinguine gekauft“, sagt Schneider-Bodien.

Die Anfeindungen wurden erst mit der Namensänderung publik

Die teils rassistischen Anfeindungen gegen über „Yayla-Türk“ waren erst mit der Bekanntgabe der Namensänderung öffentlich geworden. Wenige Tage zuvor hatten die Krefeld Pinguine das Unternehmen bereits als Premium-Sponsor vorgestellt, der neben einer TV-Bande im Stadion in der kommenden Saison auch Trikot und Helm der Spieler zieren wird. Die Reaktionen dort waren überwiegend positiv. Sportdirektor Matthias Roos sagt: „Solche Kommentare wollen wir bei uns nicht dulden, deswegen war es richtig, dass wir dagegen vorgegangen sind.“

Am Rande der Pressekonferenz haben die Krefeld Pinguine zudem ein weiteres Zeichen gesetzt und unterstützen ab sofort die Initiative Sea-Watch e.V., die sich der Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer verschrieben hat. Das Logo der Initiative wird kombiniert mit dem Claim „Menschlichkeit siegt“ auf einer TV-Bande vor der Nordtribüne angebracht. Außerdem ist Sea-Watch auf den Aufwärmtrikots auf der rechten Schulter vertreten.