NHL Krefeld Pinguine: Quapp bleibt und arbeitet für die NHL

Krefeld · Bei den Krefeld Pinguinen gab es zu Beginn der aktuellen Trainingswoche natürlich nur ein Thema: Die Auswahl von Nikita Quapp im NHL-Draft.

Nikita Quapp wird vorerst weiter das Tor der Krefeld Pinguine hüten, bleibt aber im Fokus der Hurricanes.

Foto: samla.de

Pinguine-Trainer Clark Donatelli, der im Vorfeld der Talentewahl seine Kontakte nach Nordamerika spielen ließ, um möglichst auf seinen 18-jährigen Torwart aufmerksam zu machen, sagt: „Schon bei meinen ersten Trainingseinheiten hier in Krefeld habe ich gesehen, dass Nikita enormes Potenzial hat. Er ist groß, kann sich sehr gut bewegen und strahlt eine enorme Ruhe im Tor aus. Seine Körpersprache ist für sein Alter schon sehr ausgereift. Dieser Einfluss wirkt sich positiv auf die gesamte Mannschaft aus. Er ist unglaublich konstant und findet nach einem Gegentor schnell seine Konzentration wieder, ist aber nach einem Save auch nicht übermotiviert. Er ist auf und neben dem Eis ein sehr ausgeglichener junger Mann und ich freue mich sehr für ihn.“ Was bei Quapp bereits jetzt auffällt: Er besitzt das neue Gardemaß für internationale Toptorleute. Mit 1,91 Meter erfüllt er den aktuellen Trend großer Goalies. Fast alle NHL Top-Torhüter liegen im Körpergrößenbereich von 1,87 bis 1,95 Meter. Bei den Pinguinen hatte man sich vor der Saison 2019/20 unter anderem für den Finnen Jussi Rynnäs aufgrund dessen Größe von 1,96 Meter entschieden. Die Devise: Umso größer der Torwart desto weniger Raum bleibt den Angreifern, den Puck im Tor unterzubringen. Talent mit Stock- und Fanghand sowie eine gute Koordination und Kondition gehören dann aber auch noch dazu.

Saveljev: „Draft war nur
ein Zwischenziel“

Auch Elmar Schmitz, Vorstand des KEV81, freut sich über das Draft-Resultat. „Das ist die verdiente Belohnung seiner guten Leistungen in der vergangenen Saison. Der Erfolg im Draft wird für Nikita zugleich der Ansporn sein,  weiter hart an sich zu arbeiten, um sich den großen Traum von der NHL zu erfüllen.“ Pinguine-Geschäftsführer Sergey Saveljev konnte am Montag mitteilen, wie es für Quapp in der kommenden Saison weitergehen wird. „Wir haben bereits Kontakt mit den Carolina Hurricanes, wissen aber jetzt schon, dass Nikita in dieser Saison für uns auflaufen wird. Der Draft war aber nur ein Zwischenziel und Nikita wird nun härter denn je arbeiten müssen, um das nächste Ziel zu erreichen und sich in der NHL zu etablieren.“

Damit wird der 18-Jährige gemeinsam mit Sergei Belov und Oleg Shilin das Torhütertrio an der Westparkstraße bilden und in der DEL weitere wichtige Erfahrung sammeln. Der Fokus der Carolina Hurricanes wird jedoch jetzt noch genauer auf dem Torhütertalent liegen, ein permanenter Austausch mit den Torhüter -und Entwicklungstrainern der NHL-Francise bestehen. In Krefeld setzt man hingegen große Hoffnungen in den 18-Jährigen. „Das ultimative Ziel für ihn sollte der Gewinn der Vezina Trophy für den besten Torhüter der Liga sein. Ich glaube, er hat das Zeug dazu“, sagt Saveljev. Die Auszeichnung für den besten NHL-Torwart einer Saison hat aktuell Superstar Marc-André Fleury von den Vegas Golden Knights inne. Einziger deutscher Gewinner der Trophäe war Olfa Kölzig im Jahr 2000 im Dienst der Washington Capitals. Große Namen, mit denen Quapp in diesen Tagen in einem Atemzug genannt wird. Druck verspürt der junge Torhüter trotzdem nicht. Beim U20-Lehrgang in Füssen soll der Grundstein für den Kader der deutschen Junioren-Nationalmannschaft gelegt werden, der ab dem 26. Dezember die im kanadischen Edmonton ausgetragene U20-Weltmeisterschaft bestreiten soll. Neben Quapp sind auch die Pinguine-Spieler Alexander Blank, Maciej Rutkowski und Justin Volek bei dem Lehrgang dabei.