König-Palast Fünf Bewerber um neuen Biervertrag für König-Palast in Krefeld
Krefeld · Paul Keusch arbeitet an der Zukunft der „Yayla-Arena“. Er ist entsetzt über die Hetze: Es sei schwer, lokale Sponsoren zu finden. Yayla sitze seit 40 Jahren in Krefeld.
Der Weg zu Paul Keusch führt vorbei an der Szene. Drogen- und Alkoholabhängige sitzen auf den Treppen des Seidenweberhauses, sammeln sich vor dem Eingang. Seit einiger Zeit versuchen Frauen und Männer in gelben Westen potenziellen Besuchern des Wabenbaus den Zugang zu erleichtern. Sie reden mit den Gestrandeten, sprechen zur Not Platzverweise aus. Es ist ein leidlich wirksames Herumdoktern an den Symptomen. Die Stadt hat keine Lösung. Im dritten Stock sitzt der Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH und lobt. „Das Konzept hilft.“ Jubel klingt anders. Dabei hat Keusch verhaltenen Grund zur Freude.
Keine wirtschaftliche Abhängigkeit von den Pinguinen
Grund ist unter anderem das neue Engagement von Investor Mikhail Ponomarev. Das gebe Planungssicherheit. Für die Pinguine und damit auch für Keusch, der allerdings sagt: „Die Pinguine sind enorm wichtig für unser Unternehmen, aber die Wirtschaftlichkeit hing noch nie von ihnen ab.“ Hinzu kommt jetzt der Lebensmittel-Riese Yayla für die Multifunktionsarena an der Westparkstraße. Die Diskussionen um den neuen Namensgeber sind Keusch allerdings auch an die Nieren gegangen. „Was da in den sozialen Medien abgegangen ist, war schon unsäglich. Wir hätten sie ja auch ,Blühende Almlandschaften’ (wörtliche Übersetzung von Yayla, d. Red) nennen können, vielleicht wäre das besser angekommen.“ An solche Reaktionen habe Keusch „nicht mal im Traum gedacht“. Das Engagement Yaylas helfe der GmbH, der Arena, dem Standort. „Es ist schwer genug, lokale Sponsoren zu finden. Jetzt gibt es einen. Yayla sitzt seit 40 Jahren in Krefeld.“
Keusch ist überzeugt davon, dass es gelingt, den neuen Namen in den Köpfen der Sport- und Konzertfans zu etablieren. Das dürfte ein langer Weg werden und das hat nichts mit der Herkunft des neuen Sponsors zu tun. Der König-Palast hatte nicht nur eben diesen Namen, sondern ist auch eine Marke. Seit 15 Jahren nennen die Krefelder die Arena fast liebevoll „KöPa“. „Darum wird es jetzt gehen, Yayla auf allen Ebenen, das muss mit Druck in die Welt hinaus getragen werden, dann wird es Tropfen für Tropfen in den Köpfen ankommen.“
Bald steht die nächste Herausforderung an. Der Vertrag mit den Pinguinen wird verhandelt. Dabei wird das Thema Schanklizenz wieder in den Fokus rücken. Zur Erinnerung: Pinguine-Boss Wolfgang Schulz hatte zuletzt gefordert, am Bierausschank beteiligt zu werden. So wie es an einigen anderen Eishockey-Standorten der DEL auch praktiziert werde. Paul Keusch beantwortet das so: „Wir messen uns nicht mit Augsburg oder Straubung. Wir haben mit unserer Multifunktionsarena den Anspruch, uns an Köln oder Düsseldorf zu orientieren.“ Darum hat Keusch auch einen persönlichen Wunsch: „Ich würde ja gern mal Lenny Kravitz nach Krefeld holen.“