Landtagswahl NRW 2017 Wahlsieg der CDU: So sehen Sieger aus

CDU räumt auch in Krefeld alles ab. Kandidaten Oellers und Blondin holen ihre Wahlkreise direkt. SPD konsterniert.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Mit dieser Deutlichkeit hätte wohl niemand gerechnet. Auch in Krefeld sind Genossen und Grüne die großen Verlierer der Landtagswahl. Die SPD büßt sieben Prozent ein, die Grünen fallen auf eine Sechs vor dem Komma zurück, die CDU legt kräftig zu und wird stadtweit stärkste Kraft. Bärenstark insbesondere die FDP mit gerundeten 15 Prozent. Die AFD holt 6,5 Prozent und das viertbeste Ergebnis in Krefeld, die Linken schaffen die fünf Prozent nicht, die Piraten spielen keine Rolle.

Es ist eine Entwicklung, die sich schon am Nachmittag abzeichnet, als erste Trends die Runde machen. Alles deutet auf ein rotes Debakel hin. Und CDU-Fraktionschef Philibert Reuters muss erstmal eine rauchen. Es ist halb sechs, und natürlich ist schon bis zur CDU durchgesickert, dass sie die SPD um Längen abgehängt hat. Reuters macht das alles schon ein paar Tage und sagt deshalb: „Ich bin ein wenig abergläubisch, deshalb werde ich jetzt keine Prognose abgeben. Im Gegenteil: Vielleicht haben die zuletzt schlechten Werte die sozialdemokratische Basis nochmal mobilisiert.“ Kurze Zeit später kommt es anders. Am Südwall gibt es im SPD-Hauptquartier lange Gesichter zur ohnehin schon getrübten Stimmung. Regierungsverantwortung weg, und wenn alles schlecht läuft, auch beide Wahlkreise. Es läuft alles schlecht.

Der Krefelder Wahlabend: CDU feiert Landesergebnis
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Parteichef Ralph-Harry Klaer hofft zu dieser Zeit noch, dass sich zumindest Benedikt Winzen in seinem roten Wahlkreis gegen den Landestrend stemmen kann. Aber er räumt auch ein: „Die CDU hat eine sehr gute Kampagne gemacht im Land. Sie hat viel Kapital aus wenig eigenen Ideen geschlagen. Das zumindest müssen wir anerkennen.“ Winzen, der junge Hoffnungsträger der Krefelder Genossen, verliert nach stundenlanger Zitterparty das Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Britta Oellers von der CDU. Die gibt sich selbstbewusst: „Wir haben wirklich einen guten Wahlkampf gemacht. Ich bin stolz.“

Das ist Parteikollege Marc Blondin auch. Der 45-Jährige muss lange damit warten, die Korken knallen zu lassen, obwohl er Amtsinhaberin Ina-Spanier-Oppermann schon sehr früh in die Schranken weist. Mit fast fünf Prozent Vorsprung hätte wohl niemand gerechnet. „Ja, ich bin wirklich stolz. Die Voraussetzungen waren nicht so gut, jetzt habe ich von den Wählern den eindeutigen Auftrag und werde bescheiden und verantwortungsvoll damit umgehen. Die Menschen wollen kein arrogantes Machtgehabe von oben herab, das haben sie abgewählt.“

Um 23.47 Uhr dann endlich das Ergebnis. Oellers schlägt Winzen hauchdünn, 64 Stimmen machen den Unterschied. Und die CDU-Party kann richtig starten.