Lesung bei der WZ: Matthes hat ein Herz für Mäuse
Das war purer Genuss, als Montagnachmittag Manfred Coelen im WZ-Pressehaus aus seinem neuen Buch „Van Aape, Müüs on angere Vüejels“ vorlas.
Krefeld. Redaktionsleiterin Dagmar Groß hatte den WZ-Mitarbeiter „live und in Farbe“ vorgestellt und auf die 30-jährige gute Zusammenarbeit hingewiesen. Coelen entschuldigte sich zu Beginn, dass Matthes nicht mitgekommen war. „Maak dat mar selvs“, hätte der zu ihm gesagt.
Und das tat er dann auch. Über zehn humorvolle Geschichten las der Autor, verschmitzt und mit knappen Kommentaren versehen. Coelen erzählte vom Zustandekommen der „Stöckskes“ und auch der Tierzeichnungen. Den Beginn hatte seine Großnichte Lotta, damals vier Jahre alt, gemacht und ein Pferd gemalt. Schließlich gewann er einige Kitas, die insgesamt 140 Tiere als Illustrationen beisteuerten.
Die Geschichten haben immer einen aktuellen Bezug und sind doch zeitlos. Zum Beispiel die Story von „Nöie Jockeys be et Peärdsrenne“. Die spielt auf der Rennbahn und erfreut ganz besonders durch die vielen herrlichen Namen.
Da kämpfen beispielsweise Ruppenduppes auf Üerije Prumm, Lauschöpper möt Jockey Sparjeltarzan und Lot dech mar Tiet onger Spenneflecker. Immer sind die Geschichten schlüssig. Hier nun trifft es den Ruppenduppes, der bei seinem ersten Rennen in der Zielkurve vom Pferd fällt.
Rasant vorgetragen von Matthes-Freund Coelen bleibt kein Auge trocken. Blättert man weiter, erscheinen oft der Zoo und die Krefelder Musentempel. Und man merkt in der Rückschau der Themen, wie schwer sich die Krefelder mit der Verwirklichung ihrer Pläne tun.
Die Geschichte vom Umbau des Kaiser-Wilhelm-Museums im Jahre 1997 erinnert sehr an die zögerliche Umsetzung der neuerlichen Umbaupläne. Stets hält Coelen auch Abstand zum kommunalen Geschehen, ist nie verletzend, kommt jedoch auf den Punkt.
Der Autor selbst, gelernter Schriftsetzer alter Prägung, schmückte das Buch mit viel typografischer Kunstfertigkeit und krieewelschen Sprüchen. So mancher, der zu Hause die Geschichten aufschlägt, tut gut daran, die dazugehörige CD aufzulegen.
Während des Vortrags flüsterte ein begeisterter Matthes-Fan seinem Nachbarn zu: „Mer merkt joot, dat dä Coelen an die Müüs ene Aap jefreäte hät“. Und viele Zuhörer nutzten die Chance, sich das neue Buch gleich signieren zu lassen.
Das Matthes-Buch ist in der WZ-Geschäftsstelle für 16,80 Euro zu haben.