Maceo Parker: Funk-Uhrwerk in der Kufa
konzert Maceo Parker und Band spielen in der Kulturfabrik vor 500 Besuchern wie gewohnt routiniert.
Krefeld. "Maceo, blow your horn" - mit diesem Spruch schickte vor fast 40 Jahren James Brown, der Godfather of Soul, einen jungen und schüchternen Saxophonisten namens Maceo Parker an den Bühnenrand. Vor zwei Monaten ist Parker, der Master of Funk, 67 Jahre alt geworden. Von Schüchernheit keine Spur. Und der Spruch, der kommt mittlerweile - nach vierjähriger Abstinenz des Musikers - aus den Reihen des Publikums in der Kulturfabrik.
Geändert hat sich seit dem letzten Besuch nur wenig. Wie gewohnt kommt Maceo Parker am Dienstag auf die Bühne: beiger Anzug, Krawatte, das Saxofon in der Hand. Empfangen wird der Star der Funk-Szene von der Musik seiner Band.
Und Parker setzt an. Immer noch kommt der Ton aus seinem Saxophon äußerst präzise und scharf. Parker bläst mit so viel Kraft, dass man fast den Eindruck bekommt, er wolle sein Instrument auf die Größe eines Baritonsaxophons aufpumpen.
Im Vordergrund verschmelzen Trompete, Posaune und Saxophon zu einer spielerischen Einheit, im Hintergrund unterstützt der Groove von Schlagzeug, Keyboard, Gitarre, Bass und Background-Gesang den Funksound. Songs wie "Uptown up" und "Advanced Funk" wummern den Konzertbesuchern den Bass in den Bauch. Der Funk(en) springt über.
Bass-Buddha Rodney ,Skeet’ Curtis, Gitarrist Bruno Speight, Schlagzeuger Jamal und Keyboarder Will Boulware funktionieren wie ein gut funktionierendes Uhrwerk.
Und folglich sind Parkers Riffs rhythmusorientiert. Sein Spiel ergänzt die Arrangements der Rhythmusgruppe. Das ist Maceo Parkers Art, in einer Funkband Saxophon zu spielen. Dennis Rollings an der Posaune und Ron Tooley an der Trompete machen es ihm nach.
Doch Parker kann auch anders. Blues, Soul und Jazz beherrschen er und seine Mitmusiker bestens. Und wenn sein Sohn und Background-Sänger Corey rappt, dann haben Hip-Hop-Fans Spaß.
Wenn Maceo Parker sein Horn zur Seite legt und zur Querflöte greift, dann wird es Zeit für eine Hommage an Ray Charles: "Georgia on my mind" in einer wundervollen Version.
Mal brachte er die rund 500Besucher zum Lachen, mal nahm er das Tempo raus. Natürlich nur, um die Besucher danach sofort wieder mit einer geballten Ladung Funk mitzureißen.