Rappen mit Minister-Unterstützung - Prinzenpaar sammelt Spenden für Jugendeinrichtungen
Statt Blumen und Geschenken bittet das Prinzenpaar um Geldspenden für vier Jugendeinrichtungen.
Krefeld. Krefeld wird in der diesjährigen Karnevalssession vom jüngsten Prinzenpaar aller Zeiten regiert. In diesem Zusammenhang wird oft davon gesprochen, dass jungen Menschen eine Chance gegeben werden muss.
Tobias I. und Nina I. haben sich daher etwas Besonderes ausgedacht. „Mir war es eine Herzensangelegenheit, etwas für Kinder zu tun, denen es von zu Hause aus nicht so gut geht“, sagt Tobias. Daher nahmen die beiden Kontakt zu Karl Vogt, dem Leiter der städtischen Jugendeinrichtung Herbertzstraße, auf. „Gemeinsam haben wir uns für vier Krefelder Einrichtungen entschieden, für die wir während der Session sammeln“, erzählt Nina. Dafür verzichten sie während der Auftritte auf Blumen und Geschenke und bitten um Geldspenden.
Außerdem waren die Einrichtungen Teil des Proklamationsprogramms im Seidenweberhaus. Die Minister besuchten je eine Einrichtung über drei Monate, um gemeinsam mit den Jugendlichen einen Auftritt für die Sitzung einzustudieren.
Vier Mädchen der städtischen Jugendeinrichtung Herbertzstraße in Oppum bereiteten für Philipp Coumans, Minister für Sport und Kultur, eine Choreographie im Bauchtanz und Hip Hop vor. Der Leiter der Einrichtung, Karl Vogt, weiß, wie gut der Tanz im Seidenweberhaus ankam: „Wir waren alle total begeistert. Das ist wirklich eine tolle Idee vom Prinzenpaar, die Kinder- und Jugendarbeit mit aufzunehmen. Ich denke, wir haben die Aufgabe gut gelöst.“ Die städtische Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist täglich für alle zwischen sechs und 25 Jahren geöffnet. Neben Sport- und Tanzangeboten wird dort beispielsweise auch gemeinsam gekocht.
Dies ist auch in der offenen Kinder- und Jugendeinrichtung Jojo in Uerdingen der Fall. „Damit die Jugendlichen etwas Warmes essen können, müssen sie mit uns zusammen kochen. Sie lernen zum Beispiel, wie man Kartoffeln schält, aber auch, wie man aus Tomaten eine frische Suppe machen kann“, sagt Felix Bünzel, Leiter des Jugendhauses. Der Minister für Medien und Kommunikation, Michael Neppeßen, trainierte dort mit den Breakdancern und schrieb mit den Rappern ein Lied. „Seitdem sprechen die Jugendlichen nur noch von ihrem Minister und äußern sich sehr positiv“, erzählt Bünzel. „Als wir dann zum Auftritt ins Seidenweberhaus kamen, verstummte plötzlich das lustige Geplauder, als die Kids die riesige Bühne und den großen Zuschauerraum sahen.“
Sehr viel Spaß hatten auch sieben Kinder des Jugendzentrums Fischeln bei ihrem Auftritt. Sie hatten mit Phillipp van der Zande, Minister für Wirtschaft und Finanzen, eine Jongliernummer eingeübt. „Die Kinder kamen ganz beseelt von der Bühne, obwohl sie erst spät an der Reihe und alle sehr müde waren“, erinnert sich Evelyn Matter, Mitarbeiterin des Zentrums. In der Einrichtung, in der Kinder zwischen sechs und 20 nicht nur Billard und Kicker spielen können, sondern zum Beispiel auch viel werken, wird derzeit die Teilnahme am Rosenmontagszug vorbereitet.
Der Minister für Energie und Umwelt, Christopher Schiffer, wurde für die Proklamationssitzung zum Rockstar. Im Freizeitzentrum Süd übte er gemeinsam mit der Band des Rockmusikprojekts zwei Lieder ein. Sie „rockten die Prinzenproklamation“, wie der Leiter der Einrichtung, Martin Gabriel, meint: „Alle waren sehr bemüht, dass es eine gute Geschichte wird.“ Dafür hätten der Minister und die Bandmitglieder gemeinsam Kostüme eingekauft und sich eine Choreographie überlegt. „Für die Jugendlichen war es das erste Mal, dass sie vor so einem großen Publikum spielten. Sie erzählen noch sehr oft davon.“