Werkschau in der Shedhalle: "Viel mehr als nur Ästhetik"
Eine Werkschau in der Shedhalle zeigt die Abschlussarbeiten von Design-Studenten.
Krefeld. „Design ist eine Haltung und erfüllt längst nicht mehr nur ästhetische Ansprüche“, ist Professoer Nicolas Beucker überzeugt. Der Dekan im Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein richtet freundliche Worte an Absolventen und Besucher zur Eröffnung der Werkschau in der Schedhalle. „Design übernimmt immer mehr eine gesellschaftskritische Rolle“, so Beucker (public & social Design) weiter.
Und wer sich Stück für Stück durch diese Ausstellung blickt, der stellt tatsächlich fest, wie unterschiedlich die Herangehensweisen der Studenten sind. Sri Hartini Santo und Paul Pagel präsentieren etwa ihre Kommunikationskonzepte zu aktuellen Themen wie Müll oder Gewalt und Medien.
Eher beklemmend erscheint der Animationsfilm von Katja Dylla zum Thema „Überfischung der Meere“. „Ich wollte ein politisches, gesellschaftlich relevantes Thema bearbeiten“, so Dylla, die Skizzen zeichnete, dann animierte und so Denkanstöße geben möchte. „Ansehen sollten sie sich Iris Maschauers Aufforderung zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln oder auch die Idee eines Corporate Design für das Museum Linn“, empfahl Dekan Beucker, der letztlich alle Arbeiten lobte.
Um nichts zu versäumen läuft man mit einem Orientierungsplan in der Hand Raum für Raum ab und taucht ein in die Designwelt junger Kreativer, die sich Gedanken machen — und auch das Hässliche dieser Welt zeigen wollen.
Mit den Absolventen ins Gespräch kommen man an diesem Abend ins Gespräch. Es herrscht Aufbruchstimmung für viele, die jetzt mit Bachelor oder Diplom in der Tasche durchstarten wollen. Auf dem besten Weg dahin sind auch Diana Schmitz, Alexander Kryska und Martin Stappen, die mit ihrer Semesterarbeit „seeders - Mach dich auf den Acker“ bereits für Aufsehen sorgten.
Beim Wettbewerb „Art Directors Club“ traten sie für die Hochschule im Bereich „gesunde Ernährung“, „familienfreundliche Arbeitswelt“ und „grüne Mobilität“ an — und gewannen. „Wir sind das perfekte Team“, schwärmt Schmitz. Mit einem Direkt-Vermarktungssystem wollen sie gesunde Ernährung erfahrbar machen. Klingt kompliziert, doch auch hier zeigt ein begleitender Animationsfilm, welchen Weg die drei Kommunikationsdesigner einschlagen wollen.
„Jetzt stellen wir das Projekt noch in Hamburg bei „work and progress“ vor“, sagt Alexander Kryska. Sie wollen verändern und nichts schaffen, was auf der Festplatte verrottet.
Werkausstellungs-Besucherin Katarzyna Küppers zeigte sich überrascht. „Design ist längst nicht mehr nur visuell, sondern mischt sich ein. Das sieht man auf der Ausstellung ganz deutlich.“