Rick Kavanian: Ouzo schmeckt am besten frisch gepresst

Rick Kavanian präsentiert sich als „Kosmopolit“ in der Kulturfabrik.

Krefeld. Die Schwierigkeit der Intimrasur sei der Badezimmerspiegel, er hänge einfach zu hoch. Rick Kavanians Problem schien den Zuschauern in der Kulturfabrik nicht fremd, sie lachten zustimmend. Dass er bei dem Akt lächerlich ausgesehen habe, könne er noch ertragen, dass dabei allerdings eine Fliese von der Wand gefallen sei, fände er nicht gut. Diese mit Käsescheibletten wieder anzukleben, stellte sich als nicht wirklich gute Idee heraus.

Nach zehn Jahren Fernsehen - Bullyparade, (T)raumschiff Enterprise, Periode 1, Der Schuh des Manitu - traut sich der 36-jährige Münchener mit dem neuen Programm "Kosmopolit" auf die Bühne und beweist am Mittwochabend seine Vielseitigkeit.

Beeindruckend seine Stimmenimitationen: Er kann Al Pacino, Jürgen Klinsmann, Edmund Stoiber, die Brüder Klitschko, seinen Vater Dimitri mit griechischem Akzent und so weiter.

Ricks Frau fährt für zwei Wochen weg, der Strohwitwer lädt sich zwei Freunde ein um nicht ganz so einsam zu sein. Leider ist niemand da, der hinter den Machos herräumt, die Stapel mit leeren Pizzakartons entsorgt, die Wäsche wäscht, die alte Pizza unter dem Bett hervorholt und was sonst noch, das Männer nicht stört. Klar, dass sofort die "Im-Stehen-Pinkeln-Saison" eröffnet wird, als die Tür hinter seiner Frau ins Schloss fällt. Sein Vater sei hauptberuflich Hobbymediziner und aus Angst, sein Sohn könnte ein dickes Kind mit Plattfüßen werden, soll der Junge die Kampfsportart Ki-Bo-Tu für Menschen unter 1,30 Meter lernen. Hört sich gut an, stellt sich aber als Kinder-Boden-Turnen heraus!

Der Grieche Dimitri verrät dem Zuschauer, dass Ouzo am besten schmecke, wenn er frisch gepresst sei. Die Ouzo-Frucht wachse nur auf der Insel Kalkewiki und könne nur einmal im Jahr geerntet werden, und zwar am 24. Dezember. Dimitri hat nach langem Politikstudium eine Partei gegründet: Dimitris Europa Partei, abgekürzt Dep. Als erstes möchte er "Florian Eisensilber" verbieten lassen, aber auf jeden Fall die "Spastelruther Katzen". In Sekunden schlüpft er von einer Rolle in die andere, ändert Stimme und Charakter ohne Garderobenwechsel. Man wünscht sich mehr, aber auch ohne Zugabe tritt das Publikum nach zwei Stunden amüsiert und bestens unterhalten den Heimweg an.