Schluff-Film: Sie haben die Jury überzeugt
Sechs Jugendliche haben die Hauptrollen ergattert. Weitere Kinder und Erwachsene dürfen Nebenrollen spielen.
Krefeld. „Ich hätte nie gedacht, dass die Wahl auf mich fällt“, sagt Nils Blossey während der Pressekonferenz im Schluff. Der Zwölfjährige gehört zu den sechs auserwählten Kindern, die eine Hauptrolle im Film „Der Schluff und das Geheimnis der goldenen Taschenuhr“ ergattern konnten. Rund 1200 Heranwachsende kamen an zwei verschiedenen Tagen zu den Castings, sprachen vor und warteten seither ungeduldig auf die Auswahl der Film-Crew.
Nun ist zumindest das Geheimnis um die Hauptrollen gelüftet worden. Carla Dondera, Luam Kesette, Mirjam Jochim, Tibor Pasthy, Nilos Blossey und Levin Roloff heißen die Auserwählten. Die 12- bis 16-Jährigen werden in den kommenden Wochen und Monaten meist gemeinsam vor der Kamera stehen und den Kreis von Freunden spielen, der dem Verschwinden der Dampflok auf die Spur kommen will.
„Es hat mich wirklich beeindruckt, mich welcher Souveränität die Kinder vor der Kamera standen“, sagt Regisseur Michael Schürger. „Sie haben sehr schnell die Texte gelernt und sie natürlich vorgetragen; das war uns sehr wichtig.“ Zwar habe man die Lebensläufe nicht zum Gegenstand der Beurteilung gemacht, um nicht voreingenommen zu sein, doch sei es nicht verwunderlich gewesen, dass Kinder mit bereits vorhandener Schauspielerfahrung das Rennen gemacht hätten, sagt Schürger. Fast der gesamte Cast der Kinderhauptrollen stand zuvor gemeinsam auf der Bühne des Kresch-Theaters.
Insgesamt haben es 15 Kinder geschafft, eine Sprechrolle im Film zu bekommen, die mitunter auch ziemlich kurz ausfallen können, wie Schürger einräumt. Aus den Anwärtern des Erwachsenen-Castings haben es lediglich fünf Kandidaten direkt ans Set geschafft. Darsteller für Opa Paul und Oma Ruth sind auf diesem Wege gefunden worden. Und auch die trotteligen Ganoven werden von hiesigen Laien gespielt. Zudem werden viele der Übrigen zu sogenannten Massenszenen eingeladen, die im Krefelder Stadtgebiet stattfinden sollen. Die Komparsen erhalten ihre Einladung etwa ein bis zwei Wochen vor der zu drehenden Szene.
Als besonderes Highlight wurde am Mittwoch ebenfalls die definitive Verpflichtung Tom Gerhards bekanntgeben. Der aus Filmen wie „Voll Normal“ oder „Ballermann 6“ bekannte Schauspieler wird in wechselnden Rollen auf der Leinwand zu sehen sein und den Laiendarstellern mit seiner Erfahrung zur Seite stehen.
Neben dem Schönwasserpark und dem Alexanderplatz wird auch das Rathaus zu den Drehorten gehören. Damit wird dem Film Lokalkolorit verliehen. Die Dreharbeiten beginnen in einigen Wochen, damit der Film Ende des Jahres in den hiesigen Kinos gezeigt werden kann. Für die sechs frisch gekürten Hauptdarsteller könnte es allerdings gleich morgen losgehen, so groß ist ihre Vorfreude bereits jetzt.