Schnee-Eulen im Zoo: Fünfmal mehr Platz für Harry und Hermine

Neues Gehege für Schnee-Eulen vorgestellt.

Krefeld. Nun können „Harry“ und „Hermine“ zum freien Rundflug starten. Er ist zwar nicht unbegrenzt, das Paar wohnt schließlich im Zoo, aber der Luftraum ist rund fünfmal größer als im bisherigen Gehege. „Seit es Harry Potter und seine ,Hedwig‘ gibt, braucht keiner mehr zu überlegen, um welche Tiere es sich handeln könnte“, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen schmunzelnd. „Schnee-Eulen sind populär.“

Schon vor sechs Wochen haben die Tiere ihr neues Quartier bezogen, das sich harmonisch an das Vogelhaus anschließt. „Die beiden haben mit ihren Füßen zuerst ganz vorsichtig den unbekannten Boden mit Steinen, Rindenmulch und Erde rund um die große Buche herum erkundet und sich ziemlich schnell wohlgefühlt“, erzählt Zoosprecherin Petra Schwinn. Die Schnee-Eulen leben jetzt zudem in direkter Nähe der Moschus-Ochsen, die auch in freier Wildbahn zur Nachbarschaft gehören.

Dreßen: „Die transparente Anlage besteht aus Glas und einem hohen Netz. Sie hat eine Grundfläche von 100 Quadratmetern, eine maximale Höhe von 8,90 Metern und besitzt ein Volumen von rund 500 Kubikmetern. Im Vergleich: Die alte Anlage umfasste 94 Kubikmeter.“

Hier machen sich jetzt andere Tiere breit. „Über den Auszug der Schnee-Eulen aus dem dunklen Bereich unter der KFC-Tribüne hinaus in die Sonne freut sich auch das Bartkauz-Paar“, erläutert Friedrich R. Berlemann, der Vorsitzende der Zoofreunde. „Sein Bereich ist jetzt doppelt so groß.“

Die Zoofreunde haben das Projekt gemeinsam mit der Sparkasse, die den Bärenanteil übernahm, und der Eigenleistung der Tierpark-Mitarbeiter gestemmt. Rund 28 500 Euro hat das neue luftige Haus gekostet.

Während die Macher der neuen Anlage gestern mit einem Glas Sekt auf das neue Gehege anstießen, versteckten sich „Harry“ und „Hermine“ derweil hinter großen Wurzeln.

Die Dämmerung ist für sie die liebste Tageszeit. Da die beiden unsichtbar bleiben, erklärt Dreßen, wer Mann und wer Frau ist. „Die männlichen Tiere sind schneeweiß, die weiblichen haben schwarze Flecken, um beim Brüten besser getarnt zu sein. Deshalb ist ,Hedwig‘ eindeutig ein männliches Tier.“ Womit wir wieder bei Harry Potter wären.