Schöner Garten sorgt für Freude - und für viel Arbeit
Besichtigung. Roswitha und Georg Heeseler haben sich ein grünes Paradies geschaffen. Am Anfang haben sie viel Lehrgeld bezahlt.
Krefeld. Da schließt sich ein Kreis: Als Georg und Roswitha Heeseler ihr Haus gebaut hatten und begannen, den Garten anzulegen, nahmen sie als Besucher an der "Offenen Gartenpforte" teil. In einer ganzen Reihe privater Oasen holten sie sich Anregungen. In diesem Jahr öffnen sie erstmals selbst ihren Garten, ein 300 Quadratmeter großes Reich in Oppum.
"Unser Garten ist naturbelassen, nicht geradlinig und immer im Wandel", sagt Roswitha Heeseler. "Wir haben unsere Ideen verwirklicht, nach und nach und ohne Plan. Es ist ein Garten für Menschen, nicht nur zum Gucken." Vielleicht gibt es deshalb so schöne abwechslungsreiche Ecken und Flächen. Beim Gang durchs Grün entstehen immer neue interessante Blickwinkel.
Das findet auch Besucherin Renate Schotte, die regelmäßig die Offene Gartenpforte nutzt: "Diese kleinen Sitzecken vor der Hecke oder unter dem Flieder sind herrlich. Hier wirkt nichts aufgeräumt oder konstruiert."
Der mit rötlich schimmerndem Pinienmulch belegte Weg führt am Haus vorbei auf eine große Terrasse. Dort hat sich Hütehund Aramis ein schattiges Plätzchen gesucht. Am liebsten liegt er jedoch auf dem sonnenwarmen Kies am plätschernden Bachlauf. Da herrscht Urlaubsatmosphäre pur. "Wasserbausteine, Kies und kleine Findlinge werden von rund fünfzehn Kubikmetern Wasser umspült", sagt der Hausherr, der selbst gebaut hat. "Der kleine Fluss mündet in einem Tümpel mit Steg, in dem sich Moderlieschen tummeln. Ein Barsch sorgt dafür, dass sie sich nicht zu stark vermehren."
Am Ufer raschelt der Bambus, Seerosen zeigen ihre Knospen. Erste Libellen schwirren über die Wasserfläche. Die Agavenblättrige Distel ist ein Hingucker, ebenso wie Iris oder Sommermagnolie. "Wir haben am Anfang viel Lehrgeld bezahlt", sagt Roswitha Heeseler. "Manche Pflanzen hatten den falschen Standort und mussten umgesetzt werden, andere schlugen nicht an." Auch jetzt wird das kleine Paradies stets ergänzt und umgestaltet. Doch bei aller Liebe zum Garten: "Wir lassen uns hier nicht versklaven."
Für Besucher Ralf Heinrichs wäre es dennoch zu viel Arbeit im grünen Reich: "Dazu habe ich keine Lust. Aber ich finde den Garten sehr schön." Tochter Svenja, fünf Jahre alt, ist auch begeistert - natürlich vor allem von dem kleinen Teich.