Sie tanzen auf den Olymp
Die World-Cup-Sieger Alena Uehlin und Anton Skuratov vom TC Seidenstadt streben die Weltmeisterschaft an.
Krefeld. Die Leidenschaft fürs Tanzen bestimmt ihr Leben. Alena Uehlin und Anton Skuratov sind frisch gekürte World-Cup-Sieger in der Kombination Zehn Tänze (Standard und Latein) und damit ihrem großen Traum von der Weltmeisterschaft vielleicht einen Schritt näher gekommen.
Denn mit ihrem Sieg in Südkorea verzeichnen die beiden ihren bisher größten Erfolg. "Es war aber auch das schwierigste Tournier, dass wir je hatten", sagt Anton Skuratov. "Es war heiß und anstrengend." Die Temperaturen in der Halle betrugen 35 Grad, Alena war durch eine Erkältung geschwächt und hatte nur eineinhalb Stunden in der Nacht geschlafen. Doch auch unter diesen schwierigen Bedingungen schafften sie es zum Sieg und verwiesen die anderen 26 Paare auf die Plätze.
Aufgewachsen in Russland, kommen beide schon früh zum Tanzen. Alena macht im Kleinkindalter Gymnastik und Volkstanz. "Eines Tages hat mein Vater gesagt, dass es auch schönere Tänze wie Latein und Standard gibt", erzählt Alena (20).
So startet sie im zarten Alter von sechs Jahren ihre professionelle Tanzkarriere. Ähnlich verläuft es bei Anton. "Wir hatten im Kindergarten Tanzunterricht. Und jeder musste mitmachen", erzählt der 20-Jährige. "Ich bin aber der einzige, der mit dem Tanzen weiter gemacht hat." Frühe Erfolge bescheinigen beiden, dass ihnen das Tanzen liegt und sie dabei bleiben wollen.
Seit 2003 lebt Anton in Deutschland. Alena lernt er 2006 bei der Jugend-Weltmeisterschaft in Spanien kennen. Kurze Zeit später trennen sich beide von ihren damaligen Tanzpartnern.
Auch Alena kommt nach Deutschland und tanzt mit Anton zusammen, zunächst in Köln. Nach einigen Differenzen mit ihrem damaligen Tanzclub stoßen sie auf der Suche nach einer neuen sportlichen Bleibe auf den TC Seidenstadt in Krefeld. "Uns wurde gesagt, dass der Club in Krefeld sehr gut ist", erzählt Alena. "Und so sind wir hier gelandet", ergänzt Anton.
Auch haben sie hier die Möglichkeit, Schüler zu unterrichten und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mehrmals in der Woche bringen sie Hobbytänzern von Kindern bis Senioren das Tanzen bei. Natürlich darf auch ihr eigenes Training nicht zu kurz kommen.
Bis zu sechsmal in der Woche üben sie die Schritte und Choreografien, die sie zuvor mit ihren Trainern einstudieren. Zusätzlich nehmen sie private Tanzstunden bei namhaften Lehrern, wofür sie auch nach Italien reisen, wo der ehemalige italienische Ausnahmetänzer William Pino sie in Standardtänzen unterrichtet. Der aus der Fernsehsendung "Let’s dance" bekannte Tänzer Roberto Albanese trainiert das Paar in Bremen in Lateintänzen. Viel Freizeit bleibt den beiden, die auch privat ein Paar sind, nicht. Um sich zu entspannen gehen bei gerne mal ins Kino - wenn die Zeit bleibt.
Ihr nächstes Ziel ist ein Sieg bei der Deutschen Meisterschaft der Erwachsenen, der sie für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft qualifizieren würde. "Wir wissen genau wofür wir das alles machen", sagt Anton. "Wir wollen Weltmeister werden."
