Spiel ohne Ranzen: Nachwuchsreporter im Einsatz

Wildes Treiben herrscht auf der Stadtwaldwiese. Auch die Wiesenreporter haben genug zu tun.

Krefeld. "Oh Gott, wir müssen gehen", schreckt die 14-jährige Jolien auf und verlässt hastig den roten Bauwagen: "Heute gibt es doch Hamburger auf der Wiese". Außer Köstlichkeiten wie solchen, kann die Krefelderin jedoch nichts davon abbringen, eifrig in die Tasten ihres Laptops zu hauen, denn sie ist Reporterin der Wiesenzeitung, die über das tägliche Geschehen auf der Stadtwaldwiese berichtet.

Insgesamt sechs Computer finden sich im Bauwagen des Bildungszentrums des Baugewerbes, das der Wiesenzeitung als Redaktion dient. "Am Dienstag ist unser Redaktionssystem etwas in die Knie gegangen", erzählt Oliver Schneider vom JFC Medienzentrum Köln, das das nötige Equipment zur Verfügung stellt. "Wir hoffen aber, das schnell in den Griff zu bekommen." Vier bis acht Seiten ist die Zeitung dick, die täglich ab 16 Uhr in gut 250 Exemplaren Interessantes über das Wiesendorf berichtet.

"Wir schreiben heute etwas über die Hüpfburg, haken nach, wie es ist, Aufpasser zu sein, und wann geschlossen wird", sagt Jolien und wirkt dabei überaus professionell. Auch Redakteur Malik (11) ist stark engagiert. "Gleich machen wir eine Fotostory, in der wir berichten, dass das Spiel ohne Ranzen in den Ferien sehr beliebt ist."

Kollegin Hannah (11) bestätigt das sofort. "Die Kinder sehen schon von weitem die Hüpfburg, lassen ihre Taschen fallen, und laufen los." Selbst mit journalistischen Disziplinen wie dem Politiker-Interview, haben die Kinder keinerlei Probleme: In der Ausgabe von Montag wurde sogar Bürgermeister Bernd Scheelen befragt.

Angst davor, dass ihnen die Themen ausgehen, brauchen die Wiesenreporter nicht zu haben. Auf dem Gelände gibt es allerhand zu tun. "Hier kann man viel lernen", findet der zwölfjährige Mario und ergänzt: "Mir gefallen vor allem die Hüpfburg und das Kung-Fu Lernen." Dass der Junge eigentlich Taekwondo meint, ist ihm da ganz egal.

Der zehnjährige Dominik hat sich eher dem Sägen und Hämmern verschrieben. In der Bauecke arbeitet er, was das Zeug hält und kommandiert: "Muss höher, muss höher, muss höher", bis auch die letzte Holzhütte ein Dach bekommen hat.

"Leider haben wir dieses Jahr viel mit dem Sturm zu kämpfen, der uns schon einige Zelte kaputt gemacht hat", berichtet Gabriele Ferlings vom Arbeitskreis Krefelder Frauenverbände, der die Veranstaltung organisiert.

Tageskasse: Fünf Euro für Erwachsene; vier Euro für Rentner und Schwerbehinderte; drei Euro für Schüler und Studenten.

Vorverkauf: Drei Euro für Erwachsene (Rentner, Schwerbeschädigte); zwei Euro Schüler/Studenten).