Sportlerwahl: Die Trophäe wartet auf den Heimkehrer aus Amerika (mit Video)
Krefeld. Der internationale Hauch der National Hockey League (NHL) weht aus Buffalo nach Krefeld. Zum Höhepunkt der Sportlerwahl der Westdeutschen Zeitung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Krefeld und dem Extra Tipp ist der Sieger, Eishockeystar Christian Ehrhoff, via Skype ins Foyer des Mediencenters an der Rheinstraße zugeschaltet.
Die begeisterten Zuschauer klatschen. „Ich kann Euch hören“, klingt es aus dem Lautsprecher. „Wir haben hier Mittag, ich komme gerade vom Training. Es war riesig, für meinen Herzensverein KEV auflaufen zu können. Ich freue mich sehr über die große Ehre, bin dankbar und drücke den Jungs jetzt für die Play-offs die Daumen. Ich fühle mich immer noch als Teil des Teams.“
Das Podium leuchtet in warmen Farben. Die Spannung ist geradezu greifbar. Dort, auf den Sport-Brettern, die die Welt bedeuten, tritt die Elite des Krefelder Sports ins Licht. Die im vergangenen Jahr erfolgreichen jungen Männer und Frauen sind Mittelpunkt einer Gala, die ihren Namen verdient. Sie haben sich mit hervorragenden Leistungen in den Arenen dieser Welt für die Sportlerwahl empfohlen.
Christian Ehrhoff ist ein vielgelobter, sympathischer Mann, der mit großem Abstand gewinnt. Sein Vater Achim nimmt die Stele aus den Händen von WZ-Verlagsleiter Serge Schäfers entgegen und ist gerührt. „Wir wünschen ihm vor jedem Spiel Glück und Gesundheit“, erzählt er. „Wir haben Weihnachten mit ihm und den Enkelkindern sehr genossen. Es war das erste Mal nach neun Jahren. Nach seiner Zeit in Amerika kommt Christian auf jeden Fall zurück nach Krefeld.“
Auch Pinguine-Geschäftsführer Robert Haake lobt das Verhalten des Stars: „Er hat uns menschlich viel gegeben und sich nicht als Chef aufgeführt. Dafür gab er die Professionalität der NHL an uns weiter.“
Ehrhoff konnte dank des Lockouts — wegen der stockenden Tarifverhandlungen in der Nordamerikanischen Profiliga (NHL) — rund dreieinhalb Monate lang für die Pinguine auflaufen. Der Vater verspricht: „Beim Wiedersehen ist die Übergabe der Stele die erste Amtshandlung. Mama und ich sind sehr stolz auf Dich.“
Vize-Sieger Lukas Schmitz hat sich entschieden und dem Zehnkampf Adieu gesagt. „Die 400 Meter sind netter, die Erfolgschancen größer. Ich musste mein Training umstellen.“ Trotzdem überfalle ihn hin und wieder die Sehnsucht nach dem Stabhochsprung. Der Blick in die Zukunft: „Ich möchte in meiner neuen Disziplin so gut sein, um in der 4 x 400-m-Staffel bei der WM in Moskau starten zu können.“ Siegfried Thomaßen, stellvertretender Vorstand des WZ-Partners Sparkasse, übergibt den Preis. Er verspricht: „Wir dienen dem Gemeinwohl und werden den Sport weiterhin fördern; er ist eine wunderbare Sache.“
„Wie läuft‘s?“, ist die Frage an den Drittplatzierten Issa Issa. WZ-Sportredakteur Olaf Kupfer stellt sie, der locker, mit Witz und Sachverstand durch die Gala führt. „Sehr gut“, ist die Antwort des KFC-Torjägers mit libanesischen Wurzeln. „Ich habe 24 Länderspiele für mein Heimatland bestritten“, plaudert er auf der Bühne. „Es ist ein schönes Erlebnis, fürs eigene Land zu spielen.“ Jetzt konzentriere er sich voll auf den KFC. „Die Mannschaft mit ihren Super-Typen funktioniert auf dem Platz und daneben.“ Sportlerwahl-Mitveranstalter Karsten Hoyer, Geschäftsführer von Extra Tipp und Stadt Spiegel, überreicht die Trophäe.
Nicht bei der Sportlerwahl dabei sein konnte auch Oskar Deecke. Der sympathische Hockey-Olympiasieger in London war schon als Schirmherr für den WZ-Schulpreis aus Spanien eingeflogen. Diesmal gingen die wichtigen Spiele im Mittelmeerland vor. Der vierte Platz der Leser ist ihm sicher.
„Mit 9:39,34 Stunden ist der Tag gut ausgefüllt“ sagt Triathlet Matthias Epping als Fünfter der Sportlerwahl und grinst. Er spricht von seiner Teilnahme am Ironman auf Hawaii. „Dort sind Wind und Wellen ganz anders. Man muss mehrmals hinfahren, um zu gewinnen.“ Kupfer: „Die Zeit hört sich wie eine Strafe an.“
In Marlene Sinnig als Sechste steht die erste Frau auf dem Podium. Sie kann aus Olympia-London berichten. „Es war ein traumhaftes Erlebnis, bei der Abschlussfeier dabei gewesen zu sein“, sagt die Ruderin, die mit Partner Kerstin Hartmann im Zweier den Finallauf erreichte. Die Sportsoldatin trainiert siebenmal in der Woche. Ringerin Aline Focken steht als frischgebackene deutsche Meisterin auf dem Podium. Die Siebtplatzierte will die Chance 2016 in Rio nutzen und bei Olympia dabei sein. „Danach ist Ringen wohl nicht mehr olympisch“, bedauert sie und betont: „Langweilig ist die Sportart wirklich nicht.“
Das Damen-Trio vervollständigt die Anratherin Daria Streng, die für den FCR Duisburg spielt, auf dem achten Platz. Die Ausnahme-Fußballerin weilt bei der U 19-Qualifikation in La Manga. Vater Klaus plaudert aus dem Nähkästchen: „Sie hat in der Minigruppe früher Friedhelm Funkel zugeschaut und ist Fan der Mönchengladbacher Borussen.“
Mit Marco Giorgio kommt ein weiterer internationaler Import auf Platz neun. Der Kunstfahrer ist für Italien immer nominiert, da er der einzige Sportler dieser Art im Land ist und bekommt sogar ein Trikot gestellt. Nach einer Handverletzung will er, dass bei der EM in Wales alles rund läuft.
Der Zehnte im Bunde ist Rollstuhl-Basketballer Dominik Zielke, Europameister mit dem deutschen U 22-Team. „Ich möchte mit meinem Team bei der WM in der Türkei ganz vorne dabei sein“, sagt der Sportler. Dafür trainiert er jeweils zweimal pro Woche Schnellkraft und Ausdauer und siebenmal den Wurf.