Sportlerwahl Linus Butt - die Familie hat jetzt Vorrang
Linus Butt von Bundesligist Crefelder HTC tritt nach der Geburt seines Sohnes sportlich kürzer.
Krefeld. Dem Hockeysport hat Linus Butt von Bundesligist Crefelder HTC in den vergangenen Jahren vieles untergeordnet. Doch mittlerweile haben sich die Prioritäten für den Routinier verschoben. Butt sagt: „Anfang Dezember ist unser Sohn Emil zur Welt gekommen. Zudem arbeite ich mittlerweile seit gut einem Jahr als Arzt an der Uni-Klinik Köln, so dass ich mich auch dazu entschlossen habe, meine internationale Karriere zu beenden.“ Die Dreifachbelastung mit Beruf, Familie und Hochleistungssport ist einfach nicht mehr machbar.
Und besser hätte der Abschluss der Laufbahn in der Nationalmannschaft auch kaum sein können: mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen im August in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro. Butt: „Das ist eine Riesensache für jeden Sportler, so etwas zu erleben.“ Der Krefelder hatte den olympischen Geist förmlich in sich aufgesogen, nutzte die Gelegenheit, auf Stars aus anderen Sportarten zu treffen. „Ich habe zum Beispiel mit Martin Kaymer (deutscher Weltklassegolfer, Anm. d. Red.) einen Kaffee getrunken — ein tolles Erlebnis.“
Angesichts des Höhepunktes Olympia geriet fast in Vergessenheit, dass Butt im vergangenen Jahr mit dem Gewinn der Hallen-Europameisterschaft einen weiteren großen Triumph feierte. „Es war mein erster internationaler Einsatz in der Halle — und dann gleich als Kapitän und mit dem Titel gekrönt.“ Die Erfolge mit dem Nationalteam trösteten darüber hinweg, dass Butt mit dem Crefelder HTC die Endrunde um die deutsche Meisterschaft knapp verpasste — die der 29-Jährige und seine Teamkollegen in diesem Jahr nun aber wieder anstreben. Der gebürtige Kempener will jedenfalls seinen Teil dazu beitragen, dass es gelingt — wenn ihm Söhnchen Emil nicht allzu viele schlaflose Nächte bereitet. gn
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