Sportlerwahl Vincent Langer - Weltmeister plant Karriereende

Vincent Langer strebt die erneute Verteidigung seiner Titel an. Für ihn wäre es der perfekte Abschluss.

Vincent Langer ist Weltmeister im Slalom Serienboard. (Foto: Nikola Brizic)

Foto: Nikola Brizic

Krefeld. Mit seinen 30 Jahren könnte Surfer Vincent Langer vom Segelklub Bayer Uerdingen gut und gerne noch ein paar Jährchen in der Weltspitze mitmischen. Und dennoch ist die kommende Saison eventuell die letzte in seiner erfolgreichen Karriere. Langer sagt: „Wenn ich die Titel aus dem vergangenen Jahr noch einmal verteidige — das wäre der Hammer. Danach müsste ich eigentlich aufhören.“ Mit dem zweiten Weltmeistertitel im Slalom hintereinander und der vierten deutschen Meisterschaft in Folge in der Konkurrenz Overall, der Gesamtwertung aus allen Diszi-plinen, legte Langer 2016 eine perfekte Saison aufs Wasser. Er sagt: „Das war mein bestes Jahr — aber auch zu viel des Guten.“ Ein Hinweis auf die so nicht geplanten 68 Wettkampftage — normal sind maximal 30. Langer: „Die Saison war zu anstrengend, zu lang. Am Ende war ich ausgebrannt und habe mir wohl auch deswegen einen Fußbruch zugezogen.“ Der ist mittlerweile auskuriert, aber seine Lehren hat der Routinier aus der stressigen vergangenen Saison gezogen. „Ich konzentriere mich in diesem Jahr auf die Kern-Events. Schließlich stecken mir zehn Jahre professionelles Surfen in den Knochen. Da lässt die Kraft nach.“ In die Waagschale wirft Langer dafür sein taktisches Geschick, seine Erfahrung, die beim Surfen enorm wichtig sind und im Wettkampf eine entscheidende Rolle spielen können. Denn die Weltspitze ist im Surfen enorm breit. Langer: „Bei der Weltmeisterschaft kommen 20 Mann für den Titelgewinn in Frage.“

Neben dem erneuten Gewinn des WM-Titels hat der 30-Jährige die künftigen Weltmeister im Blick — und denkt an die Karriere nach der Karriere. Seit vier Jahren veranstaltet er Nachwuchscamps mit Teilnehmern aus ganz Mitteleuropa. Die Talente nimmt der 30-Jährige unter seine Fittiche, begleitet und fördert sie auf ihrem Weg. Will heißen: Selbst wenn dieses Jahr tatsächlich Langers letzte aktive Saison ist, dürfte das Surfen auch in Zukunft einen Großteil seines Lebensinhalts einnehmen. gn

Hier geht es zur Abstimmung Sportlerwahl 2016