Sportlerwahl 2019 Tom Boere: Instinkt-Stürmer mit Torriecher
Krefeld · Fußball Tom Boere vom Drittligisten KFC Uerdingen ist der mit Abstand verlässlichste Angreifer seiner Mannschaft.
Der Fußballspieler Tom Boere ist Niederländer. Die deutsche Sprache lernt er noch. Vorzugsweise unterhält er sich in Englisch. Erst gut fünf Monate steht er im Dienst des Drittligisten KFC Uerdingen. Zu den Wörtern, die sich bei ihm aber schon in seinen Wortschatz eingebrannt haben, gehört eines, das er gerne aneinanderreiht, wenn er über die Eigenart des Fußballs in Deutschland spricht: „Laufen, laufen, laufen“. Viel Physis sei hierzulande gefragt, das sind seine Beobachtungen aus der 3. Liga, in der er für den KFC als Mittelstürmer zu einer Art Rettungsanker geworden ist, seit er Ende August nachverpflichtet worden ist.
Seine Offensivkollegen Osayamen Osawe oder Adriano Grimaldi sind oft verletzt. Ohne Boeres Kaltschnäuzigkeit wäre der KFC wohl in Bedrängnis geraten in der Hinrunde. Er ist mit Abstand der verlässlichste Angreifer. Boere ist ein technisch versierter Angreifer, wie man sie in der 3. Liga selten sieht. Er kann Bälle behaupten, er kann mitspielen, er verteidigt mit, tritt nicht bloß als Vollender auf. Das macht ihn in der Mannschaft so wertvoll. Teamchef Stefan Reisinger lobt ihn für seine Einstellung, „dahin zu gehen, wo es wehtut“. Ein Instinkt-Stürmer, der nicht viele Ballkontakte, nicht viele Torchancen braucht, um erfolgreich zu sein, aber auch das Vertrauen und den Zuspruch seiner Trainer. Acht Treffer in 13 Partien sind ein starker Wert. Vor allem in einem Team, das mit Toren geizt. Erst 24 Mal durften die Krefelder in den bisherigen 21 Spielen jubeln.
„Es war eine gute Zeit hier bisher. Es ist auch eine gute Entwicklung für mich. Ich möchte mich aber noch verbessern, ein kompletter Stürmer werden“, sagt der 27-Jährige. Sein Vorbild ist Klaas-Jan Huntelaar, der für Schalke 04 stürmte. „Er ist ein großer Killer in der Box“, sagt Boere. Da schwingt viel Bewunderung mit. Der Stürmer, der ein Haus in Utrecht hat, in das er an freien Tagen gerne fährt, hat für 2020 nur ein Ziel, den Erfolg der Mannschaft: „Ich möchte fit bleiben und so viele Spiele wie möglich machen. Es ist egal, ob ich Vorlagen gebe, Tore schieße oder hart für das Team arbeite.“ anle