Stadt vorerst ohne Umweltzone
Grünen-Antrag zum Luftreinhalteplan angenommen.
Krefeld. Im kommenden Jahr wird es in Krefeld weder großflächige noch einzelne Umweltzonen geben. Jedenfalls, so der städtische Leiter des Fachbereichs Umwelt, Helmut Döpcke, könne das zurzeit "niemand seriös voraussagen". Möglicherweise ließen sich Umweltzonen auch durch andere Maßnahmen zur Luftreinhaltung verhindern. Das stellte Döpcke in der gestrigen Sondersitzung des Umweltausschusses im Rathaus fest.
In dieser Sitzung, die auf Antrag der Grünen-Fraktion stattfand, beschäftigte sich der Umweltausschuss mit weiteren Schritten zur Realisierung eines Luftreinhalteplans (LRP) für Krefeld. Die Besucher wurden in dieser Sitzung Zeugen eines historischen Vorgangs.
Noch nie, so versichert der grüne Ratsherr und Antragsteller, Christoph Bönders, sei in der Geschichte des Stadtrates ein Antrag der Öko-Partei ohne wesentliche Veränderungen und vor allem einstimmig von allen Fraktionen und Gruppen angenommen worden. Ein Hinweis auf eine künftige schwarz-grüne Koalition?
Das Verfahren zur Aufstellung des LRP, das im Wesentlichen von der Bezirksregierung in Düsseldorf geführt wird, soll im Mai kommenden Jahres beginnen. Danach sollen die daraus resultierenden Maßnahmen zur Verhinderung vor allem von Feinstaubausstoß umgesetzt werden.
Die Grünen befürchten, dass die lange politische Pause zwischen den Kommunalwahlen und der Neukonstituierung der politischen Gremien diesen Zeitplan ins Rutschen bringen könnte. Deshalb wollten sie, so Bönders, mit dem Antrag die Bedeutung des LRP für die Gesundheit der Bürger der Stadt unterstreichen und ein Zeichen für eine möglichst baldige Entscheidung setzen.