Hinter einem der vielen Stände steht Uschi Elmering: „Hier wird getauscht aber auch verkauft, das Tolle ist, dass hier nicht nur Stiefmütterchen angeboten werden, sondern auch Exoten, die von den Hobbygärtnern liebevoll großgezogen wurden“, erklärt sie.

Die Krefelderin steht schon zum zweiten Mal mit ihrem Stand im Botanischen Garten und bietet heute Wildstauden, Kräuter und auch Tomaten an. „Ich habe auch schon fleißig getauscht, es ist wie ein ewiger Kreislauf, das eingenommene Geld wird dann direkt für neue Pflanzen ausgegeben“, sagt sie lachend.

Besonders auffällig ist, dass die passionierten Hobbygärtner die meisten Pflanzen bei ihrem Botanischen Namen kennen und jede Menge Fachwissen besitzen. Denn nicht nur Pflanzen auch Tipps, Tricks und Erfahrungen mit den Gewächsen werden ausgetauscht.

Andrea Gerdvilas besucht den Botanischen Garten und trifft nur zufällig auf die Tauschbörse: „Ich habe bereits Kräuter, Tomatenpflanzen und noch ein paar Blumen ergattert, die Pflanzen sind sehr preiswert und man weiß, dass sie mit viel Liebe großgezogen wurden, da muss man einfach zuschlagen“, erklärt sie.

Die Pflanzentauschbörse findet bereits zum 15. Mal statt und trifft immer auf große Resonanz: „Die Börse hat ursprünglich klein angefangen und mittlerweile hat sich die Veranstaltung gut entwickelt“, sagt Birgit Loy vom Botanischen Garten. Auch dieser hat einen Stand auf dem Gelände aufgebaut und bietet überzählige Pflanzen an: „Das sind unsere Restbestände, besonders Tomaten und Stauden wie der Akelei, der Schwertlilie oder Storchenschnabel bieten wir zum Verkauf oder Tausch an“.

Mit wieviel Liebe die Hobbybotaniker an ihre Pflanzen herangehen, sieht man auch an den Ständen: viele von ihnen haben bei jeder Pflanze selbst gemachte Schilder angebracht, auf denen die wichtigsten Informationen über die Gewächse stehen. Angela Klein-Kohlhaas und ihr Mann Thomas Kohlhaas machen bereits zum sechsten Mal bei der Tauschbörse mit: „Man erkennt ein deutlich wachsendes Interesse an Pflanzen, die Gärtner bieten hier Pflanzen an, die sie in ihrem eigenen Garten zu viel hatten. Besonders beliebt sind momentan Tomaten und auch Sorten die man auf dem Markt nicht findet“, erklärt Thomas Kohlhaas. Seine Frau hat auch schon fleißig getauscht: „Eigentlich war unser Ziel, nicht mehr mit nach Hause zu bringen als wir her gebracht haben, aber das wird schwer. An jeder Ecke findet man ein anderes interessantes Gewächs“, erzählt sie.