„Visionen verwirklichen — und Schule neu denken“

Die Gesamtschule Uerdingen ist ein Jahr alt und freut sich auf weiteres Wachstum. Ein Gespräch mit der Leiterin Brigitte Munsch.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Auf der Homepage der Gesamtschule Uerdingen steht der Satz einer Lehrerin: „Der Zauber des Anfangs ist noch nicht erloschen.“ Das, sagt die Schulleiterin Brigitte Munsch (57), spiegelt genau das, was zurzeit an der Gesamtschule an der Uerdinger Straße 783 geschieht. Die Schule ist jetzt ein Jahr alt. Brigitte Munsch ist am 1. August 2014 zur Schulleiterin ernannt worden, zuvor war sie es kommissarisch. Mit der offiziellen Amtseinführung rechnet sie im Herbst. Ihr Stellvertreter ist Dirk Wellesen.

Das wachsende Lehrerkollegium hat zurzeit 21 Mitarbeiter, drei Sonderpädagogen und eine Sozialpädagogin kommen hinzu. Drei Jugendliche machen ein freiwilliges soziales Jahr. Die Schülerzahl (Stufen 5 und 6) liegt bei 280 in zehn Klassen.

Der Start der jüngsten Krefelder Schule zum 1. August 2013 ist gut gelungen, sagt Brigitte Munsch. Die Gesamtschule im Aufbau teilt sich das Gebäude an der Uerdinger Straße 783 mit der auslaufenden Edmund-ter-Meer-Realschule. „Die Zusammenarbeit ist prima. Wir machen vieles gemeinsam mit der Realschule. Ältere Realschüler sind Paten unserer jüngeren Gesamtschüler. Die Lehrerräte tauschen sich untereinander aus, gemeinsam sind die Schülerbücherei und das Schülerlädchen. Es ist ein großes Miteinander“, sagt Munsch.

Direkt mit dem Schulstart 2013 ist der Förderverein der Gesamtschule gegründet worden, der jetzt rund 80 Mitglieder hat. Auf der Homepage der Schule hat der Verein eine eigene Seite.

Brigitte Munsch, die über eine 20 Jahre lange Gesamtschul-Erfahrung verfügt, stellt ein großes Interesse an ihrer neuen Schule fest, auch in der Nachbarschaft: „Der Besucherandrang bei unseren Tagen der offenen Tür ist sehr groß. Und auch die Info-Abende sind immer sehr gut besucht. Wir laden Grundschul-Eltern im Januar ein, dann gibt es vor den Sommerferien einen Abend für die Eltern der neu aufgenommenen Kinder. Hinzu kommen die normalen Elternabende.“

Es gibt auch eine offene Zusammenarbeit mit dem unmittelbaren Nachbarn, dem Berufskolleg Uerdingen. „Wir können den Technikraum dort nutzen. Die Einschulungsfeier haben beide in der Sporthalle durchgeführt — erst das Berufskolleg, dann die Gesamtschule. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen benachbarten Schulen läuft sehr gut — wir arbeiten Hand in Hand“, sagt Munsch. „Auch mit Sportvereinen wie dem SC Bayer 05, dem Bildungszentrum des Baugewerbes an der Bökendonk oder dem Kremintec-Institut.“

Mündlich, telefonisch und per E-Mail melden Gesamtschuleltern zurück, dass ihre Kinder sehr gerne in die Schule kommen und sich dort wohl fühlen.

„Ich habe hochengagierte Kollegen und Kolleginnen, die Ideen entwickeln zu unserem Slogan ,Gemeinschaftlich — persönlich — lebensnah. Die Schule, die zum Kind passt’“, sagt die Schulleiterin. „Das Tolle ist das Aufbauen der Schule, die Entwicklung und Gestaltung. Wir können noch Ideen und Visionen einbringen und verwirklichen. Wir haben als Schule im Aufbau noch keine festgefahrenen Bahnen — wir können Schule neu denken. Das motiviert die Kollegen“, sagt Munsch. Sie wünscht sich, „dass die Freude, die wir jetzt an der Gestaltung der Schule haben, beibehalten wird. Und dass es uns gelingt, eine Schule fürs Kind aufzubauen.“