Weckmänner für Menschenaffen

Im Zoo wurden 17 Affen mit in Geschenkpapier gewickelten Leckereien bedacht. Die Begeisterung war augenscheinlich groß — nur die Schimpansen zeigten sich wenig dankbar.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Am zweiten Adventsonntag erlebten die 17 Menschenaffen im Zoo „ein Gefühl wie Weihnachten“: eine vorgezogene Bescherung zur Mittagszeit. Christine Peters, zuständig für die Tierbeschäftigung, hatte ab elf Uhr mit 22 Besuchern im Affentropenhaus Geschenkpakete gepackt - Tannenzapfen wurden mit gekochtem Reis und Rosinen gefüllt, Gemüsestückchen an Ketten befestigt.

Foto: Dirk Jochmann

Die meisten Affen sind Vegetarier und so befestigte man an Weidenruten Apfel- und Orangenstückchen. Die Tiere schlecken gern das Obst ab und die Rinden der Ruten finden sie ebenfalls lecker. Die Bastler - von den Kindern Luisa und Lotta aus St. Tönis über Ehepaare bis hin zu Rentnerinnen - durften am Sonntag jedoch auch Erdnüsse, Schokoherzen und Weckmänner einpacken. Mit Begeisterung wurden diese Leckereien in Kartons verpackt und mit Holzwolle zugedeckt. Als besondere Überraschung gab es dann noch für jedes Tier ein Jutesäckchen mit weiteren Leckereien. Anschließend wurden diese Kartons mit Weihnachtspapier eingepackt.

Um 13.30 Uhr war es dann soweit — die Bescherung begann. Christine Peters besuchte zuerst die Orang-Utans. Diese Affen leben auf Bäumen und es war schön anzusehen, wie die Vier auf den Ästen balancierend die herabgeworfenen Pakete auffingen. Dann wurden sie in Windeseile ausgepackt. „Die öffnen die Geschenkpakete genau so zielstrebig wie meine Kinder“, sagte eine Mutter.

Nur nahmen sie beim Aufreißen nicht nur ihre Hände, sondern auch ihre Mäuler zu Hilfe. Alle Tiere bissen zuerst in den Weckmann, danach folgten die Erdnüsse und Plätzchen. Obst und Gemüse, das alltägliche Futter, folgte erst am Schluss. Im nächsten Bereich, bei den drei alten Gorillas, wurde in der gleichen Reihenfolge geschmaust. Allerdings — vielleicht bedingt durch die Gelassenheit des Alters — nicht so hektisch.

Am lautesten war es bei den fünf Schimpansen. Die hatten sich vorher über die Neugierigen beschwert, sie garstigerweise sogar mit Kot beschmissen. Zum Schluss ging es zum Gorillagarten, wo die letzten fünf Tiere ihre Kartons bekamen.