Weihnachtsmärchen: Auf 360 Kufen um die Erde
Am Wochenende erlebten Groß und Klein eine magische Weltreise auf Schlittschuhen in der Rheinlandhalle.
Krefeld. In die Welt des späten 19. Jahrhunderts sind am Wochenende die Besucher der Rheinlandhalle entführt worden: Der englische Gentleman Phileas Fogg wettet, dass er in 80 Tagen um die Welt reisen kann. So beginnt die Geschichte des Weihnachtsmärchens "In 80 Tagen um die Welt" des Eissportvereins Krefeld (EVK), das am Samstag Premiere feierte.
Die von Gaby Braas inszenierte Geschichte beginnt in London, wo Phileas Fogg und sein Diener Passepartout mit dem Heißluftballon ihre Reise antreten. Verfolgt werden sie von Geheimagentin Fix. Die erste Station ist Paris, dann geht es mit dem Zug weiter nach Russland. Dort bekommen sie die landestypischen Gepflogenheiten zu Gesicht. In Kalkutta schaffen sie es, Prinzessin Aouda aus den Fängen von Feuertänzern zu befreien. Anschließend reisen die Drei weiter nach China, um mit dem Schiff nach Amerika zu kommen. Dort werden sie von der Freiheitsstatue, Cowboys und Indianern begrüßt, natürlich stets verfolgt von Fix. Wieder in London angekommen ist Phileas niedergeschlagen, denn er denkt, er habe die Wette verloren. Doch dann fällt den Heimgekommenen auf, dass sie die Zeitverschiebung nicht berücksichtigt haben und damit doch pünktlich sind.
"Es ist alles so gelaufen, wie es geplant war", sagt Gesamtleiterin Cordula Meisgen. "Wir haben das Stück schon seit einem Jahr organisiert, die Praxis hat im April mit Trockenübungen begonnen, und seit Ende August probten die 180 Läufer auf dem Eis." Unter den Läufern sind 25 Leistungsläufer, darunter Matthias Hechler, der die Rolle des Phileas Fogg übernahm: "Ich habe erst vergangenen Montag erfahren, dass ich die Rolle spielen soll, da die eigentliche Läuferin ausgefallen ist. Es war stressig, die Choreografie in drei Tagen zu lernen, aber es hat alles gut geklappt", berichtet er. Der 18-Jährige wird im Januar bei den Deutschen Meisterschaften starten.
Besonders traurig ist es für Elena Anthanasopoulos, die ursprünglich den Phileas spielen sollte: "Letzten Montag ist mir der Fuß umgeknickt, und ich habe mir einen Kapselriss im Sprunggelenk zugezogen, bin aber mit meiner Vertretung sehr zufrieden", erzählt sie.
Nicht nur die Läufer, sondern auch die Beteiligten hinter den Kulissen haben volle Arbeit geleistet: "Wir haben rund 80 Helfer, außerdem noch Schülerinnen des Berufskollegs Vera Beckers, die für Kosmetik zuständig sind", erklärt Organisatorin Meisgen.
Das Publikum war vollends begeistert und kam aus dem Staunen über die Effekte nicht heraus. Im Publikum saß auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede: "Ich bin fasziniert von den Ideen, die dahinter stecken und vom Talent unserer jungen Läufer. Es ist schade um jeden Krefelder, der sich diese Show entgehen lässt".