Weihnachtsmarkt: Jenseits des Einkaufstrubels

Händler und Kunden sind zufrieden mit dem Weihnachtsmarkt. Das Wetter spielt mit.

Krefeld. „Kann ich noch mal Bratapfel riechen?“ Sibylle Opphey schnuppert am Duftöl. „Nein. Dann nehme ich doch lieber Weihnachtsbäckerei.“ Der angenehme Duft mit dem Aroma von Lebkuchen und Zimt soll in ihrem festlich geschmückten Heim Weihnachtsgefühle verströmen.

Die Dame ist auf den Krefelder Weihnachtsmarkt rund um die Dionysiuskirche gekommen, um noch ein paar Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Am Stand von Renate Schrod wird sie sofort fündig. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Duftölen. Der Jahreszeit entsprechend vorwiegend Weihnachts- und Winterdüfte. „Viele Kunden kommen immer wieder“, erzählt die Krefelderin, die hier seit fünf Jahren auch Töpferarbeiten einer Werkstatt nahe Aachen anbietet: kleine detailverliebte Häuser und Figuren.

Sobald man den Eingang des Weihnachtsmarktes passiert hat, ist man angekommen — mitten in der Adventszeit. Man lässt den Einkaufstrubel hinter sich und genießt den Duft von Glühwein, Reibekuchen und Würstchen.

Der Meerbuscher Reinhard Drießen ist mit seiner Tochter und dem Enkelkind nach Krefeld gekommen: Geschenke kaufen. Eine Pause auf dem gemütlichen Markt darf da nicht fehlen. Während der Enkel seine Runden auf dem nostalgischen Karussell dreht, genießen er und seine Tochter Reibekuchen. „Die sind ganz fantastisch“, sagt Drießen.

Am Stand von Günter Thommessen gibt es die krossen Kartoffelküchlein mit Apfelmus oder Rübenkraut, Lachs, Ketchup und, ganz neu, mit Tzatziki. „Seit 35 Jahren stehe ich hier Jahr für Jahr auf dem Weihnachtsmarkt“, sagt der Krefelder. „Und mit diesem Jahr bin ich sehr zufrieden.“. Das Wetter spiele besser mit. Kein Eis, kein Schnee, das hielt sonst viele vom Besuch ab.

Das weiß auch Monika Norbestrath zu berichten. „Letztes Jahr mussten wir die Buden teilweise schließen, weil es stürmte und schneite“, erinnert sie sich. Jetzt liefe es richtig gut. „Viele Kunden kommen Jahr für Jahr“, freut sich Norbestraht, die an ihrem Stand Holz- und Metallspielzeug anbietet. Der Renner in diesem Jahr sei die Würfelschlange — bei Kindern sehr beliebt und bereits ausverkauft. „Ich habe aber schon nachbestellt“, beruhigt sie.

Im Duft von Brüsseler Waffeln und Lebkuchenherzen trifft der Besucher auch immer mal wieder auf eine Fahrradstreife der Polizei. Gerade sind Kommissarin Rebecca Heck und ihr Kollege, Hauptkommissar Martin Esters, unterwegs. Sie zeigen natürlich immer Präsenz, erzählen sie. Denn gerade während der Weihnachtszeit seien viele Taschendiebe unterwegs. „Auf dem Weihnachtsmarkt selbst, ist es vergleichbar ruhig“, berichtet Esters.

Da die Temperaturen etwas nach unten gegangen sind, freut sich inzwischen auch Anja Lappe über gute Geschäfte. „Wir bieten Mützen, Handschuhe, Strickjacken und Strümpfe an“, sagt die Krefelderin. In den ersten zwei Wochen sei es etwas zu warm gewesen. Aktuell kämen jedoch viele Kunden, die auf die Schnelle noch eine Mütze oder Handschuhe kaufen wollen. Absoluter Trend seien Tiermützen für Kinder mit kleinen Ohren und aufgenähten Gesichtern.

Täglich, 11-20 Uhr. Bis 23. Dezember.