Zweite Auflage von "Islam in Krefeld" ist in Arbeit
Krefeld. Eine weitere Auflage der Broschüre „Islam in Krefeld“ ist in Vorbereitung. Das kündigte Mehmet Demir, Vorsitzender der Union türkischer und islamischer Gemeinden, gegenüber der WZ an.
Demir ist der Herausgeber der ersten Auflage. „Diese Auflage von 2000 Stück ist so gut wie vergriffen. In vereinzelten Exemplaren ist es in den Moscheen noch erhältlich.“ Das Buch ist bundesweit einmalig und kann für andere Städte als Vorbild dienen.
Derzeit arbeiten Mitglieder der Union mit wissenschaftlicher Begleitung an einer zweiten und erweiterten Auflage. Demir: „Wir haben eine Reihe von Hinweisen und Fotos erhalten, die in die neue Auflage eingebaut werden sollen.“ Dass die hier lebenden Muslime über ihre Religion und ihre Gotteshäuser schreiben und damit ihre Geschichte mit den anderen Menschen der Stadt teilen, beweise, so Demir, „dass sie sich ich Krefeld integriert haben uns sich wohl fühlen.“
Die Broschüre bietet einen Überblick über die Grundlagen und Quellen des islamischen Glaubens. Sie beschreibt das Gottesbild und die Rolle des Propheten Mohammed sowie die fünf Säulen des Islam. Außerdem liefert sie Zahlen und Fotos zum Islam in Deutschland und Krefeld. Auch ein Überblick über den Aufbau einer Moschee ist enthalten und auf die Bedeutung des islamischen Gräberfelds auf dem Friedhof in Elfrath und die Riten einer Beerdigung wird ebenfalls eingegangen.
Vor dem Erscheinen standen wochenlange Recherchen im Stadtarchiv und in statistischen Jahrbüchern der Stadt an. Auch wurden viele Gespräche mit Zeitzeugen aus der Generation der Gastarbeiter, die vor über 50 Jahren ins Land kamen, geführt. Mehr als zehn — zum Teil wissenschaftliche — Mitarbeiter waren an der Zusammenstellung der Broschüre beteiligt. Und so gibt es viele Informationen über die Religion, das Leben und die Riten der Muslime in Krefeld zu lesen. Aber die Broschüre widmet sich auch ausführlich der Arbeit der ersten Einwanderergeneration. So ist unter anderem zu lesen, dass der erste türkische Gastarbeiter im Februar 1961 nach Krefeld kam. Der erste Gebetsraum als Vorläufer der heutigen Moscheen entstand 1968 in einem Zimmer des Arbeiterwohnheims der Edelstahlwerke in Tackheide.
Das hat sich mittlerweile geändert — vorgestellt werden auch die sieben Moscheen, die es inzwischen in Krefeld gibt: Haci-Bayram-Veli-Moschee, Sprödentalstraße 56, Fatih-Moschee, Saumstraße 14, Merkes-Moschee, Viersener Straße 41, Yesil-Moschee, Niederstraße 131, Yavuz-Sultan-Selim-Han-Moschee, Seidenstraße 6, Yunus Emre-Moschee, Obergath 166 und die Mimar Sinan Moschee am Lübecker Weg.
Weitgehend unbekannt ist, dass die erste Übersetzung des Korans in die deutsche Sprache in Krefeld erstellt wurde. Der jüdische Rabbiner Ludwig Ullmann war im Jahr 1840 Autor dieser Übersetzung. Das Original ist in der Synagoge ausgestellt.