Selbstbewusst durch Musik
Die Erich-Kästner-Schule belegt mit ihrer Band EKSplosiv und dem Chor beim WZ-Schulpreis den ersten Platz.
Mettmann. Mit dem „Schulchor und der Band EKSplosiv beim WZ-Schulpreis den ersten Platz bei den Förderschulen zu belegen, ist für die Erich-Kästner- Schule in vielerlei Hinsicht eine tolle Sache. Einerseits ist die Platzierung eine „super Auszeichnung“, sagt Schüler Jan-Henrik Petersen. Zudem können der Neuntklässler und seine Bandkollegen sich über 1250 Euro Preisgeld freuen.
Die Band gibt es seit 16 Jahren, erklärt Lehrerin Isabell Steinmetz, die die Band mit Kollegin Ingrid Kleis betreut. „Sie ist ursprünglich mal aus einem Projekt entstanden.“ Sechs Schülergenerationen hätten dabei bereits ihren Spaß gehabt. „Das Besondere war schon immer, dass EKSplosiv aus Schülern besteht, die vorher kein Instrument spielen konnten“, sagt Steinmetz.
So wie Jan-Hendrik. Der Schüler der Klasse 9b spielt erst seit einem halben Jahr Keyboard. „Ich hatte mir das angeguckt und ausprobiert. Das ist gut. Deshalb mache ich mit.“ Ähnlich spielte sich die „Karriere“ von Klassenkamerad Janni Trimintaris ab. Auch der 14-Jährige kam „nur mal so zum Gucken“ in die AG. Seitdem ist er als Gitarrist mit dabei. Esra (15) spielt Schlagzeug.
Die Verantwortlichen wollen den Schülern mit EKSplosiv Einblicke in die Musikwelt vermitteln, ihr kreatives Potenzial und Talent fördern. „Mit wie viel Engagement und Spaß an der Sache alle dabei sind, sieht man immer bei den Auftritten“, sagt Isabell Steinmetz über die Konzerte auf Schulfesten oder dem Haaner Weihnachtsmarkt. „Klar macht es Spaß, vor Publikum zu spielen“, sagen auch die drei Sängerinnen Rachel (15), Angelina (14) und Isabell (16).
Das Repertoire von EKSplosiv reicht von Liebesliedern bis Rockmusik — so etwas wie die Schulhymne ist „Steh’ auf“ von den Toten Hosen. „Mal entscheiden wir alle zusammen, was wir machen wollen. Mal ist einer Bestimmer“, erläutert Rachel das Auswahlverfahren.
Jenseits des Vergnügens werden durch die Band soziale Kompetenzen gefördert. „Außerdem kann man hier Selbstbewusstsein tanken. In der Schulband zu spielen ist, eine besondere Auszeichnung“, sagt Steinmetz.
Ähnlich verhält es sich mit dem Chor. Ihn gibt es seit fünf Jahren. Ursprünglich traf sich ein Duzend Kinder, inzwischen zählt der Chor 25 Schüler. Geprobt wird freitags in der zweiten Stunde. Schulleiterin Anne Dore Lange-Hochgesand und ihre Kollegen unterstützen die Sänger, indem sie für Gesangsproben vom regulären Unterricht freigestellt werden.
Auch hier geht es neben der Vermittlung von Stimmbildung und Co. darum, Verantwortung zu übernehmen. „Die Älteren üben mit den Kleinen. Auch wenn Lieder auf dem Programm stehen, die sie uncool finden“, sagt sie.
Mit Feuereifer stürzen sich Band und Chor jetzt auf ihre Proben. Denn anlässlich des 40. Schuljubiläums, das am 23. Juni groß gefeiert werden soll, ist neben Auftritten geplant, eine CD einzuspielen. So kann die Arbeit dokumentiert werden und die Kinder haben eine schöne Erinnerung. Das Preisgeld kommt für die Aufnahme gerade recht — ein neues Keyboard soll nämlich auch angeschafft werden.