Ein Sandbad für die Chinchallas
Paul und seine Freunde suchen ein neues Zuhause.
Mönchengladbach. Paul ist in seinem Sandbad eingeschlafen. Gerade drehte er sich noch verzückt um seine eigene Achse, jetzt sind ihm prompt die Augen zugefallen. "Chinchillas schlafen eben tagsüber gerne - sie sind geradezu erschöpft", sagt Tierheimleiterin Charlotte Kaufmann, während sie auf den dösenden Paul schaut.
Gut kann sie sich an den Tag erinnern als eine Gruppe von über zehn Chinchillas aus schlechter Haltung Ende April ins Tierheim gebracht wurde. Zusammengekauert saßen die armen Tiere in einem kleinen Käfig. "Dabei sind sie abends so aktiv, klettern gerne." Aber in dem Käfig konnten sie sich kaum regen. Zurückgezogen und verschüchtert wirkten die Tiere.
Doch als Tierpfleger sie in das große Gehege des Tierheims setzten, blühten einige Chinchillas sofort auf, liefen zu den Sandschalen und nahmen erst einmal ein ausgiebiges Bad.
Mittlerweile sind auch die kleinen Füße der Tiere wieder verheilt. Verletzungen entstehen durch den ständigen Kontakt mit dem Gitterboden des Käfigs. Doch die schlechten Zeiten sind für Paul vorbei. "Jetzt soll es den Tieren besser gehen", sagt Kaufmann und hofft auf Chinchilla-Freunde.
Paul lebt derzeit mit zwei männlichen Chinchillas in einer Gruppe. "Die möchte ich nicht auseinander reißen", sagt Kaufmann. Schließlich sind Chinchillas Tiere, die in der Natur in Gruppen leben und die auch im Haus zu mehreren gehalten werden müssen. "Sie sind wunderschön anzusehen; sie lassen sich toll beobachten", sagt Kaufmann begeistert.
Streichel- und Knuddeltiere seien sie nicht, betont die Leiterin. Chinchilla-Freunde sehen ihr Hobby in dem Beobachten der Tiere und in ihren kreativen Ideen, wie sie das Gehege gestalten können. Chinchillas benötigen nämlich mehrere Etagen, Kletterseile, Verstecke aller Art und Höhlen. Geäst von Obstbäumen sind fast unerlässlich. Nach Herzenslust nagen Paul und Co. an dem unschädlichen Holz.
Und was gehört für Paul sonst auf den Speiseplan? "Chinchillas benötigen nur karge Kost", erklärt die Tierheimleiterin. Also neben dem Spezialfutter gibt es hin und wieder eine Scheibe Möhre oder eine Rosine. Natürlich muss Heu als Grundnahrung immer vorhanden sein. Und: Getrocknete Disteln und Pfefferminze knuspern Paul und seine Freunde besonders gerne.
Wer sich für Paul und seine Freunde interessiert, sollte sich beim Tierheim Mönchengladbach, Tel. 02161/602214, melden.