Der knapp zweijährige Linus hat also gute Nerven für einen turbulenten Haushalt, könnte auch als Zweithund gehalten werden. Linus Herrchen wollte ihn auch gar nicht abgeben. Traurige Szenen spielten sich im Nettetaler Tierheim ab, als der Schwalmtaler sich von seinem Hund verabschieden musste. Doch die Trennung von seiner Frau, eine allzu kleine Wohnung und gesundheitliche Schwierigkeiten des Schwalmtalers machten die Haltung von Linus unmöglich.

"Eigentlich wäre so ein Familienhund auch schnell wieder vermittelt", sagt Stopka. Aber der Rüde ist groß oder besser gesagt: riesig. Er ist ein sanfter Koloss, für den der zukünftige Tierhalter auch das passende Haus haben sollte - eine kleine Mietwohnung reicht für Linus nämlich nicht aus. Fast ist zu vermuten, dass eine Dogge bei der Zeugung von Linus mitgemischt hat - auf jeden Fall sei auch ein Labrador im Blut, meint die Pflegerin.

So wie Linus erwartungsvoll am Gitter steht, scheint ihn seine Herkunft weniger zu beschäftigen. Es ist ihm anzusehen, dass er am liebsten mit einem Menschen lange Spaziergänge erleben möchte. Aber darauf muss er im Moment verzichten. "Er wird viel Bewegung brauchen", sagt Stopka und deutet dezent auf die kleinen runden Speckpolster des Hundes. Um auf Dauer Linus Gelenke zu schonen, müssen dringend die Pfunde purzeln.

Obgleich Linus über solide Grundkenntnisse verfügt, so dass er weiß, was Herrchen mit den Kommandos "Sitz" und "Platz" überhaupt von ihm möchte, sollte er dennoch mit seinem neuen Menschen den Hundeplatz besuchen. "Um zu Beginn den Sozialkontakt zu pflegen, ist solch ein Training sinnvoll." Doch zunächst muss Linus einen passenden Menschen finden.

Wer sich für den freundlichen Familienhund Linus interessiert, sollte sich im Tierheim Nettetal, Tel. 02153/37 85, melden.