Stadt hat kein Geld für Schönheit
An manchen Umkleiden und Duschen hapert es aus Sicht der Sportler. Aufwändige Sanierungen kann Bürgermeister Volker Rübo aber nicht in Aussicht stellen.
Kempen/St. Hubert. Einige Umkleiden und Duschen sind den Sportlern ein Dorn im Auge. Das zeigen die Ergebnisse des Sportstätten-Checks. Bei der Frage, wo es Verbesserungsbedarf gibt, antworteten 38,1 Prozent der Teilnehmer, dass Umkleiden und Duschen nicht mehr zeitgemäß sind (siehe Grafik).
Vor allem am 1950 gebauten Umkleidegebäude am Ludwig-Jahn-Platz gab es Kritik von Fußballern und Leichtathleten. „Das ist sicher kein optimaler Zustand“, sagt Bürgermeister Volker Rübo. Aus finanziellen Gründen sei eine aufwändige Sanierung aber bislang nicht möglich gewesen. „Wir haben Prioritäten gesetzt und zunächst die Umkleiden an der Berliner Allee und in Tönisberg saniert.“
Am Jahn-Platz komme kurzfristig der Austausch von einzelnen Armaturen in den Duschen infrage. Rübo: „Das wird umgesetzt.“ Langfristig müsse im Rahmen des neuen Sportstätten-Entwicklungsplans über eine Sanierung des Gebäudes entschieden werden. Dies können aber nur „funktionelle Sanierungen“ sein. „Die Stadt kann kein Geld für Schönheitsreparaturen ausgeben.“
Mit einer provisorischen Lösung müssen schon seit Jahren die Hand- und Fußballer in St. Hubert leben. Die Sportler teilen sich an der Stendener Straße die Kabinen der Zweifachturnhalle. Das hatte am WZ-Mobil im Rahmen des Sportstätten-Checks für Unmut gesorgt. „Das erfordert sicherlich eine gewisse Flexibilität der Sportler“, ist sich Rübo bewusst. „Aber dieses Modell funktioniert schon lange. Es ist vorbildlich, wie die Sportler dort aufeinander Rücksicht nehmen.“
Zusätzliche Umkleiden und Toiletten für die Fußballer sieht der Bürgermeister vorerst nicht. „Das kann nur ein Thema sein, wenn irgendwann mal der Aschenplatz, An Eulen, aufgegeben wird, und es an der Stendener Straße eine Erweiterung gibt“, so Rübo. Diese Pläne wurden schon häufig diskutiert.
So eine „Millionen-Investition“ sei aber bei der Haushaltslage nicht zu stemmen. Mit Blick auf die Toiletten wünscht sich Rübo, dass sich die Vereine im Rathaus melden: „In St. Hubert besteht zum Beispiel die Möglichkeit, zusätzliche Toiletten in der Grundschule aufzuschließen.“