Vermisster Mirco: Beamte durchsuchen die letzten "weißen" Flecken
Grefrath. Mit drei Hundertschaften hat die Polizei am Montag weiter nach dem seit über einem Monat vermissten Mirco aus Grefrath gesucht. Die Helfer machten sich erneut in Richtung Nordosten des 16 000-Einwohner-Ortes auf den Weg.
Dort hatten Suchtrupps und Taucher zwar wenige Tage nach dem Verschwinden des Jungen Anfang September bereits das Gelände eines Ferienparks und einen See abgesucht. Es gebe dort aber noch "Restgebiete", so ein Polizeisprecher, die noch nicht genau untersucht worden seien.
Derweil helfen auch die umliegenden Bauern bei der Suche nach dem inzwischen Elfjährigen. Hatte bis zuletzt der mannshohe Mais den Helfern auf den Feldern den freien Blick ins Gelände versperrt, sei die Ernte nun im vollen Gange. Die Landwirte seien von den Ermittlern vor Erntebeginn besonders sensibilisiert worden, so der Sprecher.
Bis zum Morgen war die Zahl der Hinweise, die bei den Ermittlern eingegangen waren, auf über 3300 gestiegen. Die Flut lasse deutlich nach, sagte der Polizeisprecher weiter. Die Ermittler konzentrierten sich weiter auf die Auswertung der Tipps. Eine heiße Spur gebe es jedoch immer noch nicht.
Ob an der gefundenen Kleidung des Jungen weitere DNA-Spuren entdeckt wurden, wollte die Polizei nicht sagen. Auch zum Stand eines Schall-Gutachtens, von dem die Beamten sich die Eingrenzung eines Gebiets erhoffen, in dem Zeugen den markerschütternden Schrei eines Kindes gehört haben wollen, wurde nichts bekannt.
Unterstützt wird die Suche nach Mirco auch aus der Bevölkerung - allen voran von der Hamburger Initiative Vermisste Kinder. Ihr Internet-Auftritt "Deutschland findet Euch" im sozialen Netzwerk Facebook wurde inzwischen von mehr als 16 000 Nutzern besucht.
Die Initiative organisierte zudem eine weitere Aktion: Mehr als 100 große Plakate wurden am Niederrhein, an sämtlichen Bahnhöfen in der Region und auch am Düsseldorfer Flughafen aufgehängt.
Mirco war am 3. September nach dem Besuch einer Skater-Anlage abends auf dem Heimweg verschwunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Junge Opfer eines Verbrechens wurde. Die Ermittler vermuten, dass der Täter aus der Region stammt.