Vermisster Mirco: Endlich eine heiße Spur?
Suche: Eine Zeugin hat einen „vielversprechenden“ Hinweis gegeben. Die Polizei sucht mit mehr als 400 Beamten.
Grefrath. Mehr als 400 Beamte, zehn Suchhunde, Hubschrauber- die Polizei hat am Sonntag die Suche nach dem verschwundenen Mirco (11) aus Grefrath wieder verstärkt. "Eine Zeugin hat einen Hinweis gegeben, der gut in unsere Überlegungen passt", begründete Polizeisprecher Willy Theveßen die neuerliche Suchaktion im großen Stil. Die Hundertschaften durchkämmten bis zum Abend Wälder und Maisfelder rund um das Kloster Mariendonk- nordöstlich von Grefrath zwischen dem Fluss Niers, der Autobahn40 und Kempen.
"Der neue Hinweis hört sich vielversprechend an", sagte Ingo Thiel, Leiter der Soko Mirco. "In diesem Gebiet haben wir noch nicht gesucht." Auf Einzelheiten wollte die Polizei nicht eingehen. "Das würde die Ermittlungen gefährden", so Theveßen. Der Sprecher machte nur deutlich, dass sich die Zeugin bereits vor der Ausstrahlung des dramatischen Appells von Mircos Eltern am Samstagabend im WDR-Fernsehen gemeldet hat.
Nach Informationen unserer Zeitung hat sich die Zeugin am Samstagnachmittag bei der Polizei gemeldet und gesagt, dass sie am Abend des Verschwindens von Mirco (3.September) etwas Verdächtiges gesehen habe. Die Frau habe sich an ihre Beobachtung erinnert, weil sie zur betreffenden Zeit eine SMS verschickt habe. Die Kurznachricht habe sie jetzt im Speicher ihres Handy wiederentdeckt: So konnte sie einen Zusammenhang herstellen.
Ob es sich bei der Beobachtung um den dunklen Kombi handelt, der seit Wochen gesucht wird, wollte die Polizei nicht bestätigen.
Bereits kurz nach dem Hinweis hat die Soko reagiert und am Samstagabend Menschen befragt, die im neuen Suchgebiet wohnen. Sonntag folgte dann der erneute Großeinsatz der Hundertschaften. Aber, wie schon in den vergangenen Wochen, ohne Erfolg: Bis zum Einbruch der Dunkelheit hatte die Polizei den Jungen, der vor mehr als drei Wochen auf dem abendlichen Heimweg von einer Skater-Anlage verschwunden war, nicht gefunden.
"Wir geben aber nicht auf", so Polizeisprecher Theveßen. Heute und bei Bedarf auch morgen wird die Polizei das Gebiet rund ums Kloster Mariendonk weiter absuchen. "Das ist an einem Tag nicht zu schaffen."