Bewerbungsfrist für den ersten Schulpreis verlängert

Dutzende Bewerbungen sind bereits eingegangen. Darunter ein Projekt der Grundschule Germanenstraße

Wuppertal. Am Mitttwochnachmittag waren sie wieder da, die Kinder aus der Grundschule Germanenstraße in Wichlinghausen. Der Schulchor hatte sich in der Begegnungsstätte der Evangelischen Altenhilfe eingefunden, um gemeinsam mit den alten Damen Advent zu feiern. "Wir arbeiten daran, dass aus einem bisher einmaligen Projekt eine langfristige Kooperation wird", erklärt Konrektor Thomas Gatzke. Mit dem Projekt "Altgold und Jungblut" hat sich Schule für den Wuppertaler Schulpreis beworben, den WZ und Bayer AG in diesem Jahr erstmals ausloben.

"Altgold und Jungblut" ist eine Begegnung der besonderen Art, ein politisches Kunstprojekt oder eine "ungewöhnliche Allianz als public-private-partnership", wie es Gatzke nennt. Die Idee hatte der Theatermacher und Autor Andy Dino Iussa. Er brachte die Generationen zusammen, ganz konkret die Evangelische Altenhilfe Wichlinghausen und die Grundschule Germanensraße. Aus der Idee wurde schnell ein Projekt mit hohem Unterhaltungs- und Lerneffekt. 15 Schüler aus den vierten Klassen der Grundschule machten begeistert mit und gestalteten sogenannte Begegnungstage in der Tagesstätte, die unter Themen wie "Briefe", "Schätze", "Hand-Arbeit/Hände" oder "Lebensläufe" standen. Die sich entwickelnden Gespräche waren für die Schüler wie für die Lehrer "gelebte Geschichte". Erfahrungen, die kein Lehrbuch vermitteln kann.

Mit den Besuchen in der Begegnungsstätte allein war es aber nicht getan. Das Besondere am Projekt "Altgold und Jungblut" waren die sich anschließenden Werkstatt-Tage. Iussa und der Maler Detlef Bach arbeiteten die Generationen-Begegnungen spielerisch und künstlerisch auf. Es entstanden übergroße Briefe und Kuverts oder riesige Schnittmusterbögen und Stadtkarten zum Thema Lebensläufe. Zum Abschluss wurden die so entstandenen Kunstwerke samt einer Foto-Dokumentation des Projekts von Bettina Osswald am Weltkindertag, dem 20. September, im Barmer Haus der Jugend präsentiert.

Damit war die Geschichte "Altgold und Jungblut" noch nicht zu Ende. "Ich weiß von einer Teilnehmerin, die eine Freundschaft zu einer alten Dame aufgebaut hat."

Auch die Senioren verließen ihre gewohnten Pfade und kamen zum Schulfest an die Germanenstraße, ließen sich die Klassenräume zeigen und erhielten selbstverständlich Ehrenplätze bei den Aufführungen.