„Die Eifelexpedition hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt“

Sieg und 2000 Euro für Gesamtschule Langerfeld.

Aus dem Klassenzimmer in die Natur: Wie bewegt man Schüler dazu, eine Rucksack-Wanderung durch die Eifel zu machen?

Mark Daheim: Wir mussten keine Überzeugungsarbeit leisten. Es gab Schüler, die noch nie in einem Zelt geschlafen oder ein Feuer entzündet hatten — tatsächlich haben viele unserer Schüler dieses Abenteuer gesucht.

Und wie kamen Sie überhaupt auf diese Idee?

Berno Berkemann: Mark Daheim und ich sind beide Erlebnissportler. Zufällig haben wir im Kollegium festgestellt, dass wir dieses Hobby teilen. Und so reifte die Idee zur Eifelexpedition.

Wie sah die Expedition durch die Eifel im Detail aus?

Daheim: Schüler der achten Klasse konnten sich bei uns bewerben. Das Thema hieß „auf den Spuren der alten Römer“, welches fächerverbindend im Geschichts-, Biologie-, und Erdkundeunterricht behandelt wurde. Dann ging es für 40 Schüler in die Eifel. In kleinen Gruppen wanderten sie dann allein durch die Natur.

Ausgestattet waren sie lediglich mit Schlafsack, Zelt, Gaskocher, Landkarte und Kompass. Manchmal haben sich die Gruppen untereinander zufällig getroffen — bis wir dann zur letzten Etappe wieder alle zusammenkamen. Von der Routenplanung bis zum Zeltaufbau haben die Schüler alles in Eigenregie gemacht.

Schüler mutterseelenallein und auf sich allein gestellt in der Wildnis. Gab es kritische Situationen?

Berkemann: Rückblickend war die letzte Etappe, eine Bergüberquerung, sehr anstrengend. Die Schüler haben dafür selber eine Seilwinde und Handläufe gebaut. An steilen Stellen haben sich die Schüler gegenseitig den Berg hochschieben müssen.

Und wie haben sich die Schüler verpflegt?

Daheim: Mit dem Gaskocher haben sich die Schüler ihr Essen zubereitet. Eine Gruppe hat einmal per Handy ein Pizzataxi in die Wildnis bestellt. Der Bote hat den Weg tatsächlich gefunden.

Es geht das Gerücht um, dass sich vor allem Mädchen weigerten, an der Expedition teilzunehmen, weil es im Wald keinen Schminkspiegel gab. Stimmt das?

Berkemann: Ja, zumindest stimmt es, dass an der ersten Expedition mehr Jungen als Mädchen teilgenommen haben. Ob es am fehlenden Spiegel am Baum lag, können wir nicht beurteilen. Derzeit läuft die Bewerbungsphase für die kommende Tour und die Zahl der weiblichen Teilnehmerinnen steigt. Sie profitieren sehr von dieser Erfahrung.

Was hat sich durch die Eifelexpedition verändert?

Daheim: Das Gemeinschaftsgefühl ist viel größer geworden als zuvor. Wir hoffen, dass wir dieses Angebot dauerhaft an unserer Schule anbieten können. akf