Die engagierte Streiterin für das "nachhaltigste Bürgerprojekt"
Wer sind die Macher hinter den Kulissen? Teil 2: Christa Mrozek.
Wuppertal. Karten, Broschüren, Prospekte oder Banner - wann immer die Wuppertal Bewegung einen optischen Informationsträger benötigt, setzt Christa Mrozek die Idee um. Muss für ein Ministerium die Entwicklung des Projektes dokumentiert werden oder hält einer der Kernmitstreiter einen Vortrag zum Stand der Dinge, hat die Diplomdesignerin dafür entsprechende Unterlagen aufbereitet. Und auch den Trassenkalender gestaltet sie.
„Ich habe aufgehört, die Stunden zu dokumentieren“, sagt die 56-Jährige. Würde sie täglich eine Stunde Vereinsarbeit notieren, und das wäre stark geschönt, käme sie auf 2555 Stunden. Bei einem Budget von null Euro. Ehrenamt eben.
Begonnen hatte alles mit der „harmlosen Anfrage, ob ich ein Logo für die Wuppertal Bewegung entwickeln könnte“. Das war 2006. Von der Idee der Bürgerinitiative war sie „sofort begeistert, es für mich das nachhaltigste Bürgerprojekt“. Der Zugewinn an Lebensqualität für alle ist enorm, den Nutzen haben die unmittelbaren Anwohner, die städtischen Besucher sowie Touristen, ist die gebürtige und überzeugte Wuppertalerin sicher.
Sich ehrenamtlich zu engagieren, ist für Christa Mrozek nicht neu. Seit anderthalb Jahren ist sie unter anderem Ausbildungspatin und begleitet eine 16-jährige Schülerin auf dem Weg in deren Berufsleben. „Es ist auch eine Chance, etwas zurückzugeben“, versucht sie ohne Tamtam zu beschreiben, dass es ihr Spaß macht, sich einzubringen und für andere da zu sein.
Wie eben auch bei der Wuppertal Bewegung. Ihre Motivation, sich neben ihrer Berufstätigkeit als „ehrenamtliche Mitgestalterin“, wie sie sich selbst bezeichnet, am Ball zu bleiben, sind die „dankbaren Bürger auf der Trasse".
"Es ist ja nicht allein ein Freizeitweg, sondern soll so etwas wie ein ‚Weg der Aktivitäten’ werden.“ Feste sportlicher und kultureller Art könnten hier später stattfinden. Natürlich muss ein „gewisses Durchhaltevermögen“ da sein. Aber der Verbund mit den „netten und 100prozentig zuverlässigen Mitstreitern“ macht es ihr leicht, weiterzumachen.
„Kontakte zu Sponsoren suchen und finden, das Gespräch mit den Leuten suchen“, zählt sie zu weiteren Hauptaufgaben, aber wenn an der Trasse mal wieder ein Abschnitt gepflastert werden muss, ist sie ebenso mit von der Partie. „Es gibt noch viel Kommunikationsbedarf“, nämlich dass dieses Projekt zum Nutzen aller Bürger ist, kann man nicht oft genug wiederholen. Ein bisschen schwingt der innige Wunsch mit, dass nach Beendigung des Projekts Nordbahntrasse („eines schönen Tages“) dieser bürgerbewegte Schwung mitgenommen wird, ein weiteres „Ding“ anzustoßen. „Ich möchte anderen Mut machen, sich für etwas zu engagieren.“
Erstmal aber freut sich die Nordic-Walkerin darauf, wieder zu den Stöcken greifen zu können. Seit 2012 hat sie für diese Sportart einen Instructor-Schein, für den Sauerland-Verein hat sie bereits Touren geleitet, und selbstverständlich freut sich Christa Mrozek darauf, auch über die Trasse wandern zu können.