Forensik: Entscheidung bis zum Jahresende

Ministerium will spätestens bis zum Jahresende eine Entscheidung fällen. Steffens sagt Interview-Termin mit der WZ ab.

Wuppertal. Wann fällt die Entscheidung über einen Forensik-Standort in Wuppertal? Das NRW-Gesundheitsministerium wollte sich am heutigen Montag auf WZ-Nachfrage nicht festlegen. „Wir sind in intensiven Gesprächen mit der Stadt Wuppertal“, sagte Sprecher Christoph Meinerz. Wie berichtet, steht für das Land trotz aller Bürgerproteste — unter anderem haben zwei Initiativen bislang mehr als 5000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt — außer Frage, dass eine forensische Klinik in Wuppertal gebaut wird. Aus Sicht des Ministeriums ist nur die Frage: Lichtscheid oder Kleine Höhe?

Was die Standort-Prüfung vor allem in die Länge zieht, sind laut Meinerz die Gelände-Bedingungen an der Kleinen Höhe: „Dieses Grundstück ist nicht so ganz einfach zu bebauen“, sagte Meinerz am Montag mit Blick auf die Erschließungskosten und Probleme etwa beim Hochwasserschutz.

Bereits vor sieben Jahren — damals ging es noch um ein Gewerbegebiet auf der Kleinen Höhe — berichtete die WZ über mutmaßliche Erschließungskosten für das Areal von etwa 15 bis 20 Millionen Euro. Diese dürften das Forensik-Projekt erheblich verteuern — auch, wenn das Land nur etwa ein Fünftel des 27-Hektar-Areals auf der Kleinen Höhe für die Forensik brauchen würde.

Nichtsdestotrotz will das Land laut Meinerz möglichst noch in diesem Jahr eine Entscheidung über den Wuppertaler Forensik-Standort fällen. Erst danach will Ministerin Barbara Steffens (Grüne) für eine Bürgeranhörung nach Wuppertal kommen — das halten zumindest sowohl Stadt als auch Ministerium für wünschenswert. Ein für diesen Montag anberaumtes Interview mit der WZ zum Thema Forensik sagte die Ministerin kurzfristig ab — wie es hieß, aus Krankheitsgründen.