Mythen der Tierwelt (3)
Hunde fressen Fleisch, schon klar. Wenig bekannt ist aber, dass ihnen der Sinn auch nach ganz anderen Genüssen steht. Nein, nein, W.Zetti meint jetzt nicht die Pferdeköttel, die sich die lieben Schätzchen in unbeobachteten Momenten reinziehen — schnell, schnell, bevor das „Pfui“ erschallt.Vielmehr gibt es eine Leidenschaft, die W.Zetti und sein dicker Hund teilen: Himbeeren.
Zielsicher steuert Kira die Sträucher an, die eine reiche Ernte versprechen. Kurz nach rechts, kurz nach links geschnuppert und dann mitten hinein ins Vergnügen. W.Zetti kann nur staunen, wie sie es schafft, mit ihrem großen, breiten Schlabbermaul die zarten Beeren abzuzupfen. Weil sie mitten im stacheligen Gebüsch hängt, konnte er bisher nicht erkennen, ob sie die Schnute dafür womöglich wie zum Pfeifen spitzt - das würde er nämlich zu gern mal sehen. Kira arbeitet sich also munter von unten, W.Zetti von oben durch den Strauch und schmausen, was die Zweige hergeben. Je mehr sie sich annähern, desto emsiger wird jeder von den beiden.
Die Dritte im Bunde macht die Verblüffung komplett. Lilo, die immer Quirlige, Rennende, Hüpfende, steht still und stumm im Walde wie das berühmte Männlein. Sie wartet einfach, bis man ihr gepflückte Himbeeren mundgerecht anreicht.