Stadtentwicklung: Knast am Gewerbepark
Das Land will ein Jugendgefängnis auf dem Gelände der ehemaligen Standortverwaltung bauen.
Wuppertal. Bei der feierlichen Übergabe der Generaloberst-Hoepner-Kaserne an den niederländischen Investor Dik Wessels vergangene Woche gaben sich die Vertreter von Stadt und der Bundesimmobilien-Abwicklungsgesellschaft (Gebb) noch äußerst wortkarg, wurden sie auf die Zukunft der benachbarten Standortverwaltung angesprochen. Man sei in Gesprächen, hieß es. Doch die waren zu dem Zeitpunkt offenbar längst abgeschlossen, die Verträge für den Bau eines neuen Jugendgefängnisses des Landes unter Dach und Fach. Am Freitag werden Oberbürgermeister Peter Jung und NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter die Pläne für eine Haftanstalt mit 500 Plätzen vorstellen. Für die Standortverwaltung war seit dem Abzug der Bundeswehr schon vieles im Gespräch. Ganz konkret waren die Pläne eines Möbel-Großhandels, sich zwischen Naturschutzgebiet und Gewerbepark anzusiedeln. Zumindest verkündeten dies der damalige Oberbürgermeister Hans Kremendahl und Gebb-Geschäftsführer Ulrich Horsmann im Herbst 2003 auf der Messe Expo real. Auch als die Nachricht Wuppertal erreichte, Ikea suche nach einem Areal, war die Standortverwaltung wieder im Gespräch.
Umzugspläne gibt es zudem bei der nicht weit entfernten Bereitschaftspolizei. Für sie sucht das Land einen neuen Standort und hat ihn nach unbestätigten Informationen nun ebenfalls in der Standortverwaltung gefunden. Das käme nicht überraschend, wurde die Bundeswehrliegenschaft doch schon seit geraumer Zeit als neues Domizil für die Polizeibeamten gehandelt.