Wuppertaler Engel Trikots für Kinder gesammelt
Der Cronenberger Felix Isenberger hat Fußball-Ausrüstung nach Kenia verschiffen lassen.
Cronenberg. Mitten in der Wohlstandsgesellschaft auch an Andere zu denken, am Existenzminimum leben müssen, ist für Felix Isenberg und seine Fußball-Freunde vom Cronenberger SC selbstverständlich. Der 21 Jahre alte Küllenhahner hat seit Anfang 2015 sportliche Sachspenden, darunter Trikots, Hosen, Regenjacken, Schienbeinschoner, Fußballschuhe und Trainingsutensilien gesammelt, um Kindern und Jugendlichen in der kenianischen Hafenstadt Kisamu eine Freude zu machen.
In der vergangenen Woche sind die Spenden nach sieben Monaten angekommen. „Sie sind mit anderen Gütern kombiniert worden und mussten deshalb erst nach England gebracht reisen. Doch jetzt ist endlich alles bis auf den letzten Socken in Kisumu angekommen“, berichte Felix Isenberg. Neben verschiedenen Sponsoren hatte auch seine Familie den Transport unterstützt.
Hintergrund der Idee war ein halbjähriger Aufenthalt im Westen Kenias, wo Isenberg nach dem Abitur einen Freiwilligendienst leistete und in den Slums das Leid der Menschen miterlebte. „Die Jugendlichen dort sind der ständigen Gefahr ausgesetzt, kriminell oder drogenabhängig zu werden“, sagt der Cronenberger. Langeweile vergrößere die Gefahr. Deshalb sei der Fußballverein wichtig, denn er biete den Neun- bis 17-Jährigen Gemeinschaft, Lebenshalt und Perspektiven. „Ein solcher Verein ist fundamental für die Zukunft der Kinder“, betont Isenberg.
Vereine, Unternehmen und Privatleute aus Wuppertal konnte er für sein Projekt gewinnen. „Die Spendenbereitschaft war enorm“, schwärmt Isenberg. Mit der Idee, Sachspenden zu sammeln, war er auch beim Cronenbeger SC auf offene Ohren gestoßen und fand in seinen Mannschaftskollegen Maurizio Luther und Louis Lange engagierte Mitstreiter. Gemeinsam haben sie die Spenden sortiert und gewaschen. Bereits im Februar hatten Isenberg und Luther ihren Freunden in Kenia einen Besuch abgestattet und die ersten 40 Kilo Ausrüstung übergeben. „Wir haben die Koffer so voll gepackt, wie es nur eben ging“, sagt Maurizio Luther. Er berichtet von vielen strahlenden Kinderaugen und großer Dankbarkeit.
Die konnten die Cronenberger zur Ankunft der Spendencontainer zwar nicht miterleben, doch per E-Mail bekamen sie Bilder vom Moment der Übergabe geschickt. „Laut Trainer hatten einige der 73 Fußballer Tränen in den Augen, als Sie ihre verfrühten Weihnachtsgeschenke öffnen durften“, berichtet Isenberg. Er weiß, wie wichtig das für die Kinder ist. „Wir haben ihnen gezeigt, dass sie nicht alleine sind mit den Herausforderungen, denen sie täglich gegenüber stehen und dass da außerhalb ihrer Landesgrenzen noch jemand ist, der an sie glaubt und der ihnen helfen will“, berichtet der Spendensammler.