Zwei Brüder trotzen mit Seife aus Aleppo dem Krieg
Täglich erreichen uns Nachrichten und Bilder aus Aleppo. Bomben, Giftgasangriffe, Hungersnot — die Zivilbevölkerung ist großem Leid ausgesetzt. Doch mitten in diesem Krieg halten Manar Najjar und sein Bruder ein Stück Normalität aufrecht.
In vierter Generation leiten die beiden eine Seifensiederei. Manar Najjar seit 20 Jahren von Frankreich aus, sein Bruder ist vor Ort in Afri, einer kurdischen Enklave nordwestlich von Aleppo.
Aleppo war berühmt für seine Seifen. Schon im Mittelalter wurde das hochwertige Produkt aus Oliven- und Lorbeeröl nach Italien exportiert. Bis Kriegsanfang 2011 gab es in Aleppo noch hunderte Seifensiederien. Mittlerweile sind viele zerstört. Doch einige von ihnen trotzen dem Krieg. Ungefähr 20 Seifenfabrikanten sind in den Norden gezogen, wo es sicherer ist. In der Hochphase der Produktion arbeiten bis zu 80 Menschen in der Fabrik der Brüder. „Für viele ist die Arbeit ein wichtiger Grund, nicht aus Syrien wegzugehen”, sagt Najjar.
Seit einem halben Jahr ist die Aleppo-Seife des Familienunternehmens auch in Deutschland erhältlich. Greenpeace hat sie in seinem Online-Shop aufgenommen. (dw)