DFB-Frauen glückt Generalprobe: 3:0 über Norwegen
Mainz (dpa) - Dank später Tore von Simone Laudehr und Alexandra Popp fahren Deutschlands Fußball-Frauen mit dem erhofften Rückenwind aus der Generalprobe zur Heim-Weltmeisterschaft.
Zehn Tage vor dem WM-Start gewann das Team von Bundestrainerin Silvia Neid in Mainz nach zähem Start den letzten Härtetest mit 3:0 (0:0) gegen Norwegen. Vor 13 812 Zuschauern sorgten die Duisburgerinnen Laudehr (79.) und Popp (81./82.) binnen drei Minuten für den vierten Sieg im vierten Vorbereitungsspiel.
„Wir können bis zum Ende Tempo gehen und wurden auch heute dafür belohnt. Insgesamt war es aber ein hartes Stück Arbeit“, gestand Spielführerin Birgit Prinz. „Es war nicht so einfach wie in den Tests zuvor. Aber wir sind auf einem guten Weg, jetzt kann's losgehen“, sagte Doppeltorschützin Popp. Trotz des langen Wartens auf das erste Tor verfolgte Neid das Geschehen von der Bank aus entspannt. „Ich war völlig relaxt, weil ich gesehen habe, dass die Spielerinnen vieles richtig machen“, erklärte die Bundestrainerin.
Nach der langen Vorbereitung fehlte es bei Prinz und Co. lange Zeit an Frische sowie Präzision im Passspiel und Abschluss. Der Weltranglisten-Neunte entpuppte sich als erhofft schwere Prüfung für den WM-Auftakt am 26. Juni im Berliner Olympiastadion gegen Kanada. Die etablierten Angreiferinnen Prinz und Inka Grings blieben auch im vierten WM-Test ohne Erfolgserlebnis und mussten zur Pause raus. Wie bei den drei lockeren Siegen gegen Nordkorea (2:0), Italien und die Niederlande (jeweils 5:0) setzte sich das deutsche Team dank seiner Fitness durch.
Die mit Spannung erwartete Frage, ob sich Fatmire Bajramaj oder Melanie Behringer von Beginn an für den WM-Startplatz im linken Mittelfeld empfehlen durften, beantwortete Neid mit einer dritten Variante. Nach ihren zuletzt starken Auftritten mit drei Testspieltreffern brachte Celia Okoyino da Mbabi früh Schwung von außen. Eine Flanke der 22-Jährigen schoss Grings (10.) per Direktabnahme über das norwegische Tor.
Gegen die tief und meist sicher stehende Defensive der Skandinavierinnen sorgte in der ersten Halbzeit zunächst nur die einzige deutsche Sturmspitze für Gefahr. Erst strich ihr Schuss aus halblinker Position knapp am Pfosten vorbei (29.), zwei Minuten später landete der erneute Distanzversuch von Grings in den Armen von Torfrau Ingrid Hjelmseth.
Zu häufig mangelte es im druckvollen deutschen Spiel nach vorne jedoch an der Genauigkeit. Prinz ackerte nach ihrer Bänderdehnung im Sprunggelenk hinter Grings viel, blieb aber wie zuletzt auch im Abschluss ohne Glück. Ihren feinen Querpass konnte Kerstin Garefrekes kurz vor der Pause nicht nutzen, Hjelmseth parierte aus sechs Metern.
Die bei den bisherigen drei Vorbereitungssiegen kaum geforderte deutsche Verteidigung zeigte vereinzelt leichte Konzentrationsschwächen, die erste gute norwegische Chance vergab Emilie Haavi (51.).
Auf der anderen Seite brachte das eingewechselte Offensivtrio Popp, Bajramaj und Behringer den erhofften frischen Wind. Die Frankfurterin zwang Hjelmseth zu einer Glanzparade (49.). Laudehr per Kopf und Youngster Popp mit einem Doppelschlag sorgten dann doch noch für den späten Jubel und letztlich verdienten Erfolg.