Die WM spielt in Büderich

Auch am Tag neun der Spiele will bei Ihnen keine rechte WM-Laune aufkommen? Dann nichts wie hin zum Training der Nationalelf. Ich hab’ mir den Ausflug am Samstagabend gegönnt. Zugegeben, ich sitze an der Quelle.

Das derzeitige Welt-Fußball-Dorf liegt vor meiner Haustür. Büderich! Falls Sie auch hin möchten: Korrekt heißt es Meerbusch-Büderich. Marta war da, habe ich beim Metzger aufgeschnappt — leider zu spät. Dafür jetzt: Birgit, Inka, Kim und Co.

Auf einem Sportplatz im Irgendwo zwischen Wiesen und Äckern. Über die Tribüne des heimischen FCB 02 branden die La Olas. Ein „Happy Birthday“ aus 2.000 Kehlen für Annike Krahn, die seit Freitag 26 ist. Der DFB verteilt Mannschaftsfotos — sehr hilfreich beim Zuordnen von Gesichtern und Namen, die noch nicht perfekt sitzen.

Nur Zuschauer Kurt braucht keins: „Die sehen ja aus wie im Fernsehen.“ Na, wer hätte das gedacht? Melanie Behringer läuft mit Blessur ein paar Runden mit dem iPod auf den Ohren. Nadine Angerer reckt und streckt sich nach dem Ball. Die Keeperin hatte ich mir irgendwie mächtiger, imposanter vorgestellt.

Mein Wegweiser durchs Getümmel ist Pia vom FC Adler Nierst. Die quietscht vor Vergnügen, als sie Alexandra Popps pinke Ohrringe erspäht. „Weißt du“, sagt sie, „ich will auch in die Nationalmannschaft.“ Das wird schon, wenn die Zahnspange erst einmal draußen ist.

Für heute eröffnet Pia die Jagd auf ein spezielles Autogramm. „Frau Schult, können Sie mal die Frau Angerer rufen?“ Die Ersatz-Torhüterin nimmt’s sportlich — und winkt der Nummer eins: „Nadine, du bist gefragt.“ WM, wie sie näher nicht geht. Danke, Mädels.