Großer Bahnhof für DFB-Frauen in Wolfsburg

Wolfsburg (dpa)- Gastgeber Wolfsburg fiebert mit großer Spannung dem WM-Viertelfinale der deutschen Fußball-Frauen entgegen. In der Stadt des deutschen Männer-Meisters von 2009 kämpft die DFB-Auswahl am 9. Juli gegen Japan um den Einzug unter die letzten Vier bei der Heim-WM.

Rund 300 Menschen, an der Spitze Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister und Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke, begrüßten den zweimaligen Weltmeister auf dem Bahnhof mit viel Jubel und Applaus. Zahlreiche Fans schwenkten Fahnen.

Der „große Bahnhof“ auf dem Bahnsteig verwunderte viele Reisende, die von der Zugreise der deutschen Nationalmannschaft nichts mitbekommen hatten. Die fröhliche Stimmung der Fans steckte auch die Spielerinnen an. Selbst Kapitän Birgit Prinz, die beim gefeierten 4:2-Sieg gegen Frankreich nur auf der Bank saß, hatte ihr Lächeln wiedergefunden und begrüßte Bekannte. Stürmerin Martina Müller vom VfL Wolfsburg stimmte ihre Mitspielerinnen mit einem kecken Spruch auf die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt ein.

„Die sind ja alle ein bisschen verwöhnt. Für einige ist das ein Kulturschock. Die können ja auch ins Kunstmuseum gehen. Es gibt ja nicht nur shoppen“, sagte Müller. „Wir sind begeistert, dass jetzt tatsächlich Deutschland in der Arena im Allerpark das Viertelfinale bestreitet“, sagte Oberbürgermeister Schnellecke.

Das vierte und letzte WM-Spiel in Wolfsburg ist seit Wochen ausverkauft. Die meisten Fans und Experten hatten im Vorfeld mit dem Gruppensieg des Titelverteidigers und dem damit verbundenen Umzug nach Niedersachsen gerechnet. Doch nach zwei holprigen Siegen schien der Auftritt des DFB-Teams in Wolfsburg in Gefahr zu geraten. Entsprechend groß war der Jubel und die Erleichterung nach dem 4:2.

Mit Martina Müller kehrten auch ihre Kolleginnen Verena Faißt und Lena Goeßling für einige Tage zu ihrem Bundesligaclub zurück. Goeßling, die gegen Frankreich in der Startelf stand, verstärkt in der nächsten Saison das VfL-Team mit Müller und Faißt.