Jones appelliert an Fans und verteidigt Neid

Berlin (dpa) - Nach dem frühen Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft hat die WM-Cheforganisatorin Steffi Jones Bundestrainerin Silvia Neid verteidigt und an die Fans appelliert, weiter für gute WM-Stimmung zu sorgen.

„Wir werden den Teams die Bühne geben, die sie mit ihren Leistungen verdient haben“, sagte die OK-Präsidentin in Dresden, wo sie die letzte Viertelfinalpartie zwischen Brasilien und den USA verfolgte. Sie selbst werde das Halbfinale in Mönchengladbach, das Spiel um Platz drei in Sinsheim und natürlich das Finale in Frankfurt sehen. „Es muss einfach weitergehen“, sagte Jones.

Die Kritik an Neid nach dem 0:1 im Viertelfinale gegen Japan sieht die Präsidentin des Organisationskomitees der Frauenfußball-Weltmeisterschaft gelassen. Es werde jetzt auf allen Ebenen Analysen geben müssen, sagte Jones. „Es gibt einiges zum Aufarbeiten. Silvia hat sich bereits der Kritik gestellt und wird nach zwei bis drei Tagen sicher noch mehr dazu sagen können.“

Auch am Tag nach dem Ausscheiden des Titelverteidigers stehe sie noch unter Schock. „Ich fühle mich nicht besser als gestern Abend“, sagte die Weltmeisterin von 2003. „Für mich ist das alles so unreal. Ich denke immer, irgendwann erwachst du aus diesem Traum.“

Der Gedanken daran, das nach Schwedens Sieg gegen Australien zusätzlich die Olympia-Qualifikation verpasst wurde, mache sie unendlich traurig. „Das ist ein herber Rückschlag“, sagte Jones und wischte sich erneut Tränen aus dem Gesicht. Auch am Abend zuvor hatte sie auf der Fanmeile nach eigenen Aussagen so manche Träne verdrückt. „Meine Mutter und die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth haben mich gemeinsam in den Arm genommen und getröstet“, so Jones.