16 Dinge, die bei Rio 2016 nicht so klappen

Rio de Janeiro (dpa) - Olympia in Rio, das sind keine ganz einfachen Spiele. Es gibt große Momente, Helden wie Michael Phelps und Usain Bolt, den Heiratsantrag des chinesischen Wasserspringers Qin Kai.

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Und nach einer gewissen Hysterie im Vorfeld wird bisher kein einziger Zika-Fall gemeldet.

Aber überschattet wird vieles von Problemen:

1. SICHERHEIT: Im Olympischen Dorf wird gestohlen, es gibt mehrere Überfälle und im Reitzentrum Einschüsse unklarer Herkunft. Aber unterm Strich machen 85 000 Sicherheitskräfte ihre Sache gut.

2. TRANSPORT: Ein kompliziertes System, teils stundenlange Anfahrten für Touristen zu Wettkampfstätten. Alles liegt weit auseinander - und bei einem Medienbus werden während der Fahrt Scheiben eingeworfen.

3. SAUBERKEIT: Einige Athleten greifen selbst zum Putzlappen, weil tagelang im Olympiadorf nicht gereinigt wird. Verstopfte Klos, schlechter Waschservice und Schmutz sorgen für viele Beschwerden.

4. VERSORGUNG: Wenig Abwechselung, lange Wartezeiten und schlechte Qualität führen dazu, dass die Sportler-Schlangen bei McDonalds immer länger werden. Bei den Arenen geht für Zuschauer öfter das Essen aus.

5. PROMI-GLANZ: Nur 18 Staats- und Regierungschefs bei der Eröffnung, weniger Promis als sonst feuern die Olympioniken an. Dafür hat Model Gisel Bündchen als Ipanema-Girl einen bleibenden Auftritt.

6. WASSER: Zwar gibt es Entwarnung für die Segler in der als Kloake verschrieenen Guanabara-Bucht, dafür färbt sich aber das Wasser bei den Wasserspringen und Synchronschwimmern durch einen Defekt grün.

7. ZUSCHAUER: Offiziell sind 85 Prozent der 6,1 Millionen Tickets verkauft worden, aber überall trüben teils leere Arenen das Bild. Aber zumindest wenn Brasilianer antreten, ist es meistens voll.

8. SAUBERE SPIELE: Trotz des Reports über systematisches Staatsdoping dürfen rund 280 russische Athleten an den Start gehen. Bis zu 5000 Proben werden in Rio genommen, einige Athleten sind gedopt.

9. TECHNIK: Im Olympiapark stürzt eine an Stahlseilen für Panoramaufnahmen angebrachte Kamera ab, sieben Menschen werden verletzt. Ein Fehlalarm im Medienzentrum sorgt für Sendeausfälle.

10. FAHNEN: Bei der Anordnung der Sterne auf Chinas Fahne ist etwas schiefgelaufen. Umgehend müssen neue bestellt und genäht werden - schließlich ist China ein recht emsiger Medaillensammler in Rio.

11. ERÖFFNUNG: Wer im Maracanã ist, kann nicht verstehen, dass die XXXI. Sommerspiele eröffnet sind. Interimspräsident Michel Temer, der Dilma Rousseff per Amtsenthebung beerben will, wird ausgepfiffen.

12. FAIRNESS: Schmähgesänge zwischen Brasilianern und Argentiniern, Pfiffe für Gegner der Brasilianer. Stabhochspringer Renaud Lavillenie vergleicht die feindselige Rio-Stimmung mit Olympia in Berlin 1936.

13. FREIWILLIGE: Viele der 50 000 Helfer fühlen sich mies betreut, können daher nur bedingt helfen und quittieren den Dienst, weil sie beschimpft werden. Einige geben Akkreditierungen an Unbefugte weiter.

14. FAVELA-FRIEDEN: Abseits der olympischen Welt gelingt kein Frieden in Rios Favelas, Schießereien zwischen Drogengangs und Polizei, im Komplex Maré wird ein Militärpolizist angeschossen und stirbt.

15. INTERESSE: Millionen Brasilianer nehmen Olympia teilnahmslos hin, nur 50 Prozent stehen laut Umfragen hinter der Sause, immerhin wird auch Dutzenden Straßenkindern der Besuch von Wettkämpfen ermöglicht.

16. AUFBRUCHSTIMMUNG: Olympia sollte das tief gespaltene Brasilien einen - stattdessen werden die Arenen zu „Temer Raus“-Protesten genutzt, von Anhängern der suspendierten Präsidentin Dilma Rousseff.