Bach rechnet mit „grünen“ Spielen in Sotschi

Moskau (dpa) - IOC-Chef Thomas Bach hat Kritik einer massiven Umweltzerstörung für die Olympischen Winterspiele 2014 zurückgewiesen und Sotschi zum Schlussspurt bei den Vorbereitungen aufgefordert.

„Die letzten 100 Tage werden die härteste Zeit vor der Eröffnung am 7. Februar“, sagte der deutsche Sportfunktionär bei einem Besuch in der Schwarzmeerstadt rund 1400 Kilometer südlich von Moskau.

In Sotschi werde viel getan für „grüne“ Spiele. So würden für einen gefällten Baum mehrere neue Bäume gepflanzt, betonte Bach. „Wir wissen, dass es einige Kritik gab an die Adresse der Organisatoren, aber Sotschi folgt dem Umweltprogramm UNEP der Vereinten Nationen“, sagte er der Agentur Interfax zufolge.

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder auch Bewohner der Region klagen seit Jahren zum Beispiel über giftige Müllhalden als Folge der Olympia-Bauarbeiten. Auch russische Zeitungen berichten immer wieder etwa über Umweltzerstörungen an Stränden. Die Wettkämpfe in gut drei Monaten gelten mit Kosten von rund 37,5 Milliarden Euro als die bisher teuersten Winterspiele der Geschichte.

In einer Erklärung zum 100-Tage-Countdown rief die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Russland erneut auf, keinen Athleten und keinen Gast der Spiele zu diskriminieren. Dies gelte besonders für das Verbot von „Homosexuellen-Propaganda“, teilte HRW mit. Dazu betonte Bach: „Alle Besucher werden willkommen sein. Zu Beginn seines Besuchs hatte Kremlchef Wladimir Putin im Beisein Bachs erklärt: „Wir werden alles tun, damit sich Sportler, Fans und Gäste wohlfühlen - unabhängig ihrer Herkunft, Rasse oder sexuellen Ausrichtung.“

Ex-Tennisstar Boris Becker sprach sich gegen eine Politisierung der Winterspiele aus. Diskussionen zum Beispiel über das Anti-Homosexuellen-Gesetz seien Teil der Demokratie, in Sotschi sollte es aber vor allem um Sport gehen, sagte er vor Journalisten in Moskau.