Doping-Beihilfe: Kenias Chef der Leichtathleten abgezogen

Rio de Janeiro (dpa) - Der Delegationschef der kenianischen Leichtathleten, Michael Rotich, ist wegen Doping-Anschuldigungen von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro abgezogen worden.

Dies bestätigte ein Sprecher des nationalen Verbandes Athletics Kenya (AK) am Samstag der „Sunday Times“. Rotich war in einem ARD-Fernsehbericht beschuldigt worden, gegen Geldzahlungen Sportler seines Landes über anstehende Doping-Kontrollen informiert zu haben.

„Wir haben sofort reagiert und den Teammanager zurückgezogen, so dass wir untersuchen können, welche Rolle er spielt“, sagte ein AK-Sprecher.

In dem am Samstag ausgestrahlten ARD-Film, der in Kooperation mit der „Sunday Times“ entstanden ist, sagt Rotich in einem mit versteckter Kamera gefilmten Gespräch, dass er zwölf Stunden vorher wisse, wann Kontrollen stattfinden würden. Auf die Frage, ob er dieses Wissen für drei Monate für eine Pauschale von 9000 englische Pfund (rund 10 600 Euro) weitergeben würde, antwortete er: „Sagen wir 10 000 Pfund.“

Kenia war bei der WM 2015 in Peking mit 16 Medaillen, darunter sieben aus Gold, das Leichtathletik-Land Nummer eins.